29.03.2024

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Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022 / CAR – Center Automotive Research / E-Mobilität wird deutlich teurer / Laut Dudenhöffer wird das Fahren eines Elektroautos 2023 noch mehr kosten als das eines Verbrenners

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022

CAR – Center Automotive Research
E-Mobilität wird deutlich teurer
Laut Dudenhöffer wird das Fahren eines Elektroautos 2023 noch mehr kosten als das eines Verbrenners
Wolfgang Kaufmann

Bislang galt die Faustregel, dass Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor teurer in der Anschaffung, aber günstiger im Betrieb seien. So ermittelte der ADAC, dass elek-trisch betriebene Pkw bei der Berücksichtigung sämtlicher Kosten für Kauf, Versicherung, Strom und Wartung sowie des Wertverlusts in den ersten fünf Jahren nach dem Erwerb in aller Regel besser abschneiden als konventionelle Wagen mit gleichwertiger Ausstattung und Leistung. Doch das dürfte sich nun bald ändern, wie eine neue Studie des Forschungsinstituts CAR – Center Automotive Research in Duisburg zeigt.

In deren Rahmen wurden die drei Elektroautos Fiat 500e, Opel Mokka-e und Tesla Model 3 hinsichtlich ihrer Gesamtkosten abzüglich Rabatten bei einer Kilometerleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr mit den Verbrennermodellen Fiat 500, Opel Mokka und BMW 3er verglichen, letzteres mangels eines adäquaten Tesla ohne E-Antrieb. Dabei ermittelten die Experten von CAR zwar durchschnittliche monatliche Vollkosten für die Elek-trofahrzeuge von 596 Euro, wohingegen die Autos mit Benzinmotor mit 631 Euro zu Buche schlagen. Das gilt aber nur für die Gegenwart bei einem zugrunde gelegten Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde und einem angenommenen Benzinpreis von 1,87 Euro sowie Umweltprämien für den Kauf von E-Autos von 9000 oder 7500 Euro je nach Listenpreis.

Inzwischen steigt der Strompreis allerdings unablässig, sodass für nächstes Jahr von einem Preis von mindestens 50 Cent pro Kilowattstunde auszugehen ist. Dazu kommt, dass 2023 die Kaufprämien nur noch 6750 beziehungsweise 4500 Euro betragen. Hierdurch muss der Halter eines E-Autos künftig spürbar höhere Kosten schultern als jemand, der ein Modell mit Benzinmotor fährt, sofern denn die Benzinpreise nicht in vergleichbarer Weise anziehen. Laut den Berechnungen von CAR sollen die Mehraufwendungen 2023 bei 852 Euro pro Jahr oder 71 Euro pro Monat liegen. Und wenn der Besitzer des Elektrofahrzeuges vorwiegend Schnellladestationen nutzt und dadurch seine Stromkosten noch weiter nach oben treibt, erhöhen sich die zusätzlichen Ausgaben sogar auf 1476 Euro im Jahr oder 123 Euro im Monat.

Hieraus zieht der CAR-Direktor sowie Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft Ferdinand Dudenhöffer den Schluss: „Ab 2023 laufen Elektroautos in deutliche Kostennachteile für die Verbraucher in Deutschland.“ Batteriebetriebene Modelle würden sich aufgrund der geringeren Fördergelder und rasant steigenden Strompreise künftig nicht mehr rentieren. Da das die Attraktivität von Elektroautos schmälere, sei mit einer „deutlichen Kaufblockade“ zu rechnen. Dem fügte Dudenhöffer dann noch hinzu: „Die Aussichten für die Elektromobilität unter dem grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck und der Ampelregierung in Berlin sind schlecht.“ Viele potentielle Käufer von E-Autos dürften nun von ihrem Vorhaben Abstand nehmen und sich erneut für ein Fahrzeug mit Benzinmotor entscheiden, das dann noch über etliche Jahre auf unseren Straßen unterwegs sein werde.