26.04.2024

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Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022

Meldungen

Charterpreise steigen rasant

New York – Die sich verschärfende Energiekrise in Europa hat zu steigenden Mietpreisen bei Tankschiffen zum Transport von Flüssiggas (LNG) geführt. Nach Recherchen der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg hat der Energiekonzern Shell einen LNG-Tanker gebucht, für den pro Tag ein Charterpreis von 400.000 US-Dollar fällig wird. Dies stellt auf der Atlantik-Route einen bislang einmaligen Preis dar. Auch hat sich laut Bloomberg der Mietpreis für schwimmende LNG-Terminals im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Demnach müssen Kunden für die Miete der Spezialschiffe nun pro Tag 200.000 Dollar zahlen. Die mobile Regasifizierungseinheiten werden benötigt, damit das per Tanker gelieferte Flüssiggas in die herkömmlichen Pipeline-Systeme eingespeist werden kann. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Rystad Energy existieren weltweit 48 schwimmende LNG-Terminals. Von diesen sind nur sechs Anlagen nicht in langfristigen Mietverträge eingebunden.N.H.





„Mondpreise“ für LNG

Berlin – Der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, beklagt, einige Länder, auch befreundete, nähmen teils „Mondpreise“ für Erdgas. Habeck wies dabei ausdrücklich auch auf die Vereinigten Staaten hin: „Die USA haben sich an uns gewandt, als die Ölpreise hochgeschossen sind, daraufhin wurden auch in Europa die nationalen Ölreserven angezapft. Ich denke, eine solche Solidarität wäre auch zur Dämpfung der Gaspreise gut.“ Ebenfalls mit Blick auf die hohen Importpreise für Flüssiggas aus den USA warnte der Linken-Politiker Klaus Ernst vor einem „krassen Wettbewerbsnachteil“ für deutsche Unternehmen. US-Firmen hingegen könnten hohe Profite einfahren: „Bei jedem Tanker, der zu uns kommt, verdienen die USA 200 Millionen Euro.“N.H.





Polen hat sich verzockt

Warschau – Das momentane Aus für die Nord-Stream-Pipeline könnte nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen für Gasmangel sorgen. Bislang deckte die Bundesrepublik 18 Prozent des Gasbedarfes seines östlichen Nachbarlandes. Das dürfte Deutschland zukünftig nur noch schwerlich möglich sein. Die am 27. des vergangenen Monats mit großem Pomp eingeweihte rund 1,6 Milliarden Euro teure Gasleitung Baltic Pipe, durch die norwegisches Erdgas via Dänemark nach Polen fließen soll, wird vorerst keine Entlastung bringen. Polens Regierung hat es nämlich verabsäumt, rechtzeitig verbindliche Lieferverträge mit Norwegen abzuschließen. Lange wollte die polnische Seite nicht akzeptieren, dass das Königreich sein Gas grundsätzlich nur zum Weltmarktpreis verkauft. So werden die Skandinavier erst Anfang nächsten Jahres damit beginnen, die Leitung zu befüllen. Insofern könnte die Versorgungslage in Polen in den letzten Monaten des laufenden Jahres kritisch werden.W.K.