23.04.2024

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Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022 / Fanatismus / Katar soll radikale Moslemgruppen in Deutschland finanzieren / Rechercheteam deckt Millionenspenden an sinistre Moschee-Vereine auf – Das Emirat weist jede Verantwortung von sich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022

Fanatismus
Katar soll radikale Moslemgruppen in Deutschland finanzieren
Rechercheteam deckt Millionenspenden an sinistre Moschee-Vereine auf – Das Emirat weist jede Verantwortung von sich

Das Emirat Katar ist der weltweit größte Lieferant von Flüssigerdgas. Dieses soll ab 2024 auch nach Deutschland gehen. Damit besteht die reale Gefahr, dass die Bundesrepublik künftig den islamischen Extremismus, wenn nicht gar Terrorismus auf eigenem Boden mitfinanziert. Denn Katar zählt zu den potentesten Geldgebern von radikal-islamischen Organisationen wie der Muslimbruderschaft, deren geistiger Führer Yusuf Abdallah al-Qaradawi bis zu seinem Tode am 26. September in der katarischen Hauptstadt Doha residierte. Die Regierung von Scheich Chalid bin Chalifa bin Abd al-Aziz Al Thani unterstützt höchstwahrscheinlich auch zwei Moschee-Vereine in Berlin, die laut dem Landesverfassungsschutz den Muslimbrüdern nahestehen.

Über dieses mutmaßliche Sponsoring berichtete ein dreiköpfiges Investigativ-Team der ARD-Politikmagazine „Kontraste“ und „report München“ sowie der „Zeit“. Die Journalisten werteten Dokumente wie Zahlungspläne und Dankschreiben aus, welche darauf hindeuten, dass die von Mitgliedern des katarischen Herrscherhauses kontrollierte Organisation Qatar Charity sowohl die Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) samt dazugehöriger Dar-as-Salam-Moschee als auch das Interkulturelle Zentrum für Dialog und Bildung (IZDB) im Wedding mitfinanziert. Im letzteren Fall sollen schon mindestens sechs Millionen Euro geflossen sein. Das zeigt eine Aufstellung der angekündigten Spenden von Qatar Charity an das IZDB von 2012 bis 2016.

„Möge Gott ihre Taten belohnen“

Und auch für die Finanzierung der NBS präsentierte das Rechercheteam schlüssige Belege. Dazu gehört ein Video der katarischen Wohltätigkeitsorganisation, in dem der Imam der Dar-as-Salam-Moschee, Mohamed Taha Sabri, sich mit folgenden Worten an den Qatar-Charity-Abgesandten Scheich Ahmed Hammadi wendet: „Diese Moschee wurde im Jahre 2007 – Gott sei es gedankt – mit der Hilfe und der Übernahme des Großteils der Kosten durch Menschen aus Katar erworben. Möge Gott ihre Taten belohnen.“ Dennoch stritt Sabri, der 2015 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin geehrt wurde, jegliche Zahlungen aus dem Ausland ab, während das IZDB überhaupt nicht auf Anfragen zu den Spenden von Qatar Charity reagierte.

Ebenso wollen die Journalisten Hinweise auf weitere Zahlungen an extremismusverdächtige sunnitische Moscheevereine in Hamburg, Frankfurt am Main, Essen, Ulm, Bielefeld, Offenbach, Heidelberg und München gefunden haben. Mit ihren Erkenntnissen konfrontierten sie dann den katarischen Außenminister Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani im Rahmen eines Exklusivinterviews. Doch das Mitglied der Herrscherfamilie des Golf-Emirats antwortete nur lakonisch: „Ich habe wirklich keine Ahnung von den Moscheen der Muslimbruderschaft in irgendeinem Land oder irgendeiner Stadt in Europa.“ Außerdem versicherte er, die katarischen Wohltätigkeitsorganisationen würden „in voller Übereinstimmung mit den Regierungen“ des Westens arbeiten und die Gesetze Deutschlands respektieren. W.K.