28.03.2024

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Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-22 vom 14. Oktober 2022

Für Sie gelesen

In armen Verhältnissen

Im Jahr 1908 teilt sich Pegg mit drei jungen Frauen eine Wohnung in Stockholm. Sie müssen zusammen wohnen, weil sie gerade auskommen mit dem geringen Gehalt, das sie erhalten, denn eigentlich sind Frauen nicht gern gesehen auf dem Arbeitsmarkt. Es galt das Vorurteil, Frauen würden Männern die Arbeitsplätze wegnehmen. 

Doch den jungen Frauen bleibt keine Wahl. Sie haben niemanden, der sie finanziell unterstützt. So schauen sie sich doch nebenbei nach einem Versorger um, aber die Arbeit ist hart, und danach gehen sie erschöpft nach Hause. Die Wohngemeinschaft feiert kleine Feste in ihrer Wohnung. Am Ende gehen die vier Frauen aber auseinander. Die eine hat einen Verlobten gefunden, eine ist so sehr erkrankt, dass sie sterben wird, und Pegg zieht zu ihrer Freundin aufs Land, um deren Kinder zu versorgen. 

Elin Wägner, eine schwedische Journalistin und Feministin, schreibt in einem frischen, aber einfachen Stil . Der Roman „Die Sekretärinnen“ liest sich flüssig. A. Selke

Elin Wägner: „Die Sekretärinnen“, eccoverlag, Hamburg 2022, gebunden, 174 Seiten, 20 Euro





Flucht und Neubeginn

Während der Zweite Weltkrieg tobt und die Männer von Gut Falkensee an der Front kämpfen, leben die Frauen der Familie von Bargelow in scheinbarer Idylle auf dem Land. Die junge Hedda führt in Abwesenheit ihres Bruders das Gut, wofür sie als Bankerin bestens geeignet scheint.

Dass die Idylle trügt, zeigt sich, als Hedda vergeblich am Bahnhof auf ihren Bräutigam wartet. Dann erreicht sie die Todesnachricht, und die junge Frau stürzt sich in die Arbeit. Doch auch ihr droht Gefahr, weil der SS-Mann, der von einer Verwandten der Familie verlassen wurde, es auf die Adeligen abgesehen hat. Als ein Hausmädchen von einem polnischen Zwangsarbeiter ein Kind erwartet, gelingt es nur knapp, ihn zu überlisten. Als Helfer in der Not erweist sich der Kriegsheld Clemens, zu dem Hedda sich hingezogen fühlt, den aber ein streng gehütetes Geheimnis davon abhält, sich mit ihr zu verbinden. Die Familie muss schließlich fliehen und im Westen unter harten Bedingungen einen Neuanfang wagen.

Der Roman „Stürme über Falkensee“ ist der dritte Band von Luisa von Kemeckes Westpreußen-Saga. Gelingen ihr die Beschreibung des Lebens auf dem Gut und der Ereignisse auf der Flucht sehr spannend und authentisch, so erscheint das glückliche Ende zum Schluss etwas zu trivial und schadet dem ansonsten interessanten Roman.

Manuela Rosenthal-Kappi

Luisa von Kamecke: „Stürme über Falkensee. Westpreußen-Saga“, Lübbe Verlag, Köln 2022, Taschenbuch, 447 Seiten, 11 Euro Titel des Buches, Herder, 2019, gebunden, 272 Seiten, 24 Euro