19.04.2024

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Folge 43-22 vom 28. Oktober 2022 / Aufgefallen / Die Standards einer Anstalt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-22 vom 28. Oktober 2022

Aufgefallen
Die Standards einer Anstalt

Unter den Medien, die von sich behaupten, stets „unabhängigen Qualitätsjournalismus“ zu liefern, steht das Deutschlandradio an vorderster Stelle. „Jeden Tag aufs Neue versuchen wir“, so die öffentlich-rechtliche Anstalt auf ihrer Webseite über ihre drei Sender Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova, „strenge journalistische Standards in höchster Qualität umzusetzen“. 

Was davon zu halten ist, enthüllte dieser Tage der Politikwissenschaftler Karsten D. Hoffmann. Dieser verglich die verkaufte Auflage deutscher Pressetitel im Jahr 2021 mit der Anzahl der Zitierungen deutscher Medien im Deutschlandfunk im selben Jahr. 

Das Ergebnis ist mehr als aufschlussreich. So wurde etwa die „Bild“-Zeitung, die mit einer Auflage von durchschnittlich 1.158.273 Exemplaren die mit Abstand größte Zeitung des Landes ist, kein einziges Mal (!) zitiert. Auch die Wochentitel „Spiegel“ und „Zeit“, die mit rund 732.000 und 613.000 Exemplaren an zweiter bzw. dritter Stelle stehen, kamen mit jeweils neun Erwähnungen im Deutschlandfunk kaum vor. Umso erstaunlicher die Nennungen von Zeitungen wie „taz“ und „Frankfurter Rundschau“, die mit 138 bzw. 168 Zitierungen weitaus häufiger vorkamen als es ihrer Reichweite entsprochen hätte. 

Ob sich diese krasse Differenz zwischen der tatsächlichen Relevanz der Medien und ihrer Darstellung im Deutschlandfunk mit den postulierten Ansprüchen der öffentlich-rechtlichen Anstalt verträgt, mag jeder selbst beurteilen. neh