Sehnsucht nach Stille und Abgeschiedenheit war es, die Isabel Kittler, die im Prenzlauer Berg lebt und beruflich mit Kindern aus schwierigen Verhältnissen arbeitet, in die Uckermark geführt hat. Sie kaufte ein Haus dort und ging von Beginn an auf die „Ureinwohner“ zu. Das unterscheide sie von vielen Großstädtern, die es zwar in die Natur hinausziehe, die aber häufig mit Überheblichkeit auf die Uckermärker hinabblickten.
Heute verbindet Kittler eine gute Nachbarschaft mit den Dörflern, die der professionellen Amateur-Fotografin so viel Vertrauen geschenkt haben, dass sie sich von ihr so ablichten ließen, wie sie sind. Während die meisten Bücher über die Uckermark die Schönheit des brandenburgischen Landstrichs herausstellen, zeigt KIttlers Bildband ungeschönte Aufnahmen von Feldern, DDR-Ruinen, einsamen Landschaften, abgedeckten Holzstapeln und Rüben wie im Bild oben und von Menschen in ihrem Alltag – etwa Kleinbauern mit ihren Tieren und Erzeugnissen oder Waldarbeitern.
Den Einführungstext auf Deutsch und Englisch hat Kittlers Freundin Judka Strittmatter verfasst. Beide kennen sich bereits aus Kindertagen, sodass sie viele Erfahrungen verbinden. Es sei empfohlen, den Text zu lesen, da ohne ihn die Intention des ehrlichen Bildbands eventuell nicht deutlich wird.
Isabel Kittler/Judka Strittmatter: „Uckermark“, Edition Braus im Aufbau Verlag, Berlin 2022, gebunden, 95 Seiten, 20 Euro