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Folge 45-22 vom 11. November 2022 / Kommentare / Kiews „Geheimwaffe“

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-22 vom 11. November 2022

Kommentare
Kiews „Geheimwaffe“
Bodo Bost

Weltweit gibt es außer Israel nur einen Staat, dessen Staatspräsident jüdischen Glaubens ist. Dies ist die Ukraine mit Wolodymyr Selenskyj. Es vergeht fast keine Woche, dass dieser Staatspräsident seine jüdischen Glaubensbrüder in Israel anfleht, seinem Land doch endlich Waffen gegen die russischen Angriffe auf die Infrastruktur seines Landes zu liefern. Israel verfügt mit seinem „Iron Dome“ über das beste Abwehrsystem gegen ballistische Raketenwaffen. 

Aber liefern will es ihn nicht in die Ukraine – aus Rücksicht auf Moskau. Denn Israel braucht für seine regelmäßigen Angriffe gegen die iranischen Truppen und Waffen in Syrien die Genehmigung von Russlands Staatspräsidenten, der sich immer abhängiger macht von iranischen Waffen, wie beispielsweise den Kamikaze-Drohnen. 

In der Ukraine weiß man, dass der Iran sich irgendwann seine Waffenhilfe an Russland bezahlen lassen will. Dann stehen die speziellen Beziehungen Russlands mit Israel sicherlich als erstes auf der Rechnung. Irgendwann könnten die Iraner sogar Russland um Hilfe für ihr Atomprogramm bitten. Für diesen Fall sorgt die Ukraine jetzt schon vor. 

Der ukrainische Botschafter in Israel, Jewgenij Kornijtschuk, erhöht den Druck auf die US-Amerikaner, weil er weiß, dass „die Amerikaner das einzige Land sind, auf das Israel hört“. Und das aus gutem Grund: Nur die Waffenhilfe aus den USA, nicht aus Europa, hat Israel im Jom-Kippur-Krieg 1973 vor einer Niederlage im Zweifrontenkrieg gegen Syrien und Ägypten gerettet. 

Kornijtschuk trifft regelmäßig den US-Botschafter in Israel, Tom Nides, und nannte ihn seine „Geheimwaffe“, um Israel dazu zu bringen, der Ukraine Waffenhilfe zu leisten. Der ukrainische Botschafter begrüßte zwar die israelische Hilfe „in einigen technischen Fragen der Verteidigung“ und verwies auf die Zusagen israelischer Beamter, ein fortschrittliches Warnsystem zur Verfügung zu stellen, das die Zivilbevölkerung vor ankommenden Angriffen warnen soll, wies aber darauf hin, dass „wir von Israel natürlich mehr erwarten“.