26.04.2024

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Folge 45-22 vom 11. November 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-22 vom 11. November 2022

Leserforum

Durch die Orwell-Brille

Zu: Immer mehr Menschen haben von Nachrichten die Nase voll (Nr. 42)

Das Wichtigste bei Nachrichten ist die Ehrlichkeit. Immer stärker verzerrt sich die Berichterstattung zu einer extrem intoleranten „Berichtigungserstattung“ durch die Orwell-Brille. So seien durch die „Klimakatastrophe“ die Polkappen weit abgetaut. 

Niemals vor dieser Art „Berichtigungserstattung“ hätte die Welt einer in Wochen entwickelten und „abgesicherten“ Impfung „entgegengefiebert“, sondern seriöse Prüfungen verlangt. Die Nachrichten über Impfkomplikationen scheinen dem orwellschen Gedächtnisloch anheimgefallen. Im Ukrainekonflikt wird über die Sprengung von Nord Stream 2 oder die brennende Krim-Brücke mit verstecktem Hohn und Häme berichtet. Man stelle sich eine gleichsinnig gesprengte Ölplattform im Golf von Mexiko oder die im Gegenzug brennende Key-West-Brücke vor. Korrekte Nachrichten sind nicht die parteipolitische Weltanschauung des Berichterstatters.

Erst beim Abbau von zwei Windrädern kam die beharrlich verschwiegene negative Energiebilanz in eine lokale Zeitungsbeilage. Nur 20 Jahre gibt es die extremen Subventionen. Ohne konnten sie trotz der Abnahmegarantie für den teuersten Strom der Welt – fertig stehend und geschenkt – nicht einmal von Enthusiasten weiterbetrieben werden. Allein für die Sprengung der Fundamente brauchte man umweltfreundliche 650 Kilogramm Dynamit, deutlich mehr als eine halbe Tonne. Die „Süddeutsche“ fotomontierte die Nachricht „Tote Hose“ auf den Hosenschlitz des jetzigen japanischen Kaisers. Das entzieht sich bei einem seriösen Menschen dem Kommentar. 

Diese beliebig fortsetzbare Liste dauerhafter ganz bewusst unkorrekter „Berichtigungserstattung“ breche ich bewusst ab, seit ich mich 2008 in Entsetzen aus dieser Art Konsum abgemeldet habe, aber Patricia Schlesinger und Genossen tausende Euro Zwangsgebühren hinterherwerfen muss. Ein entfernter Vetter fasste die Situation genial zusammen, obwohl er es sicher anders meinte: „Die Leute dürfen einfach nicht verunsichert werden.“

Dr. Sven von Erichsen, Lebusa






Was der Kuckuck weiß

Zu: Mit dem „Machtwort“ in die Sackgasse (Nr. 42)

„Man muss sich strecken nach den Decken“, sagt mir ein Sprichwort, aber was ein Streckbetrieb sein soll, da tappe ich dann voll im Dunklen, dunkler geht es schon gar nicht mehr. Vielleicht, wenn sich der letzte Atommeiler vergeblich nach Brennstäben strecken sollte, vielleicht sollte man das dann eventuell darunter verstehen.

In Deutschland sind funktionsfähige Brennstäbe leider eine sehr große Mangelware und meist gar nicht mehr vorhanden. Aber vielleicht könnten Russland oder China mit ganz frischer Brennware aushelfen. Doch diese superblöden Sanktionen stehen schon wieder mal im Wege, so gesehen hätten wir gleich weiterhin das begehrte Gas durch Nord Stream 1 und 2 strömen lassen können.

Kanzler Olaf Scholz zeigt uns nun, was er draufhat. Er hustet zwar nicht, aber es kommt noch viel besser: Er spricht ein Machtwort, weil er das als Kanzler darf. Doch wie lange die fast total abgebrannten Brennstäbe noch vor sich hin brennen, das weiß dann eher der Kuckuck, und der hört bestimmt nicht auf den Bundeskanzler.

Günter Algner, Berlin






Die Lawine ist im Rollen

Zu: Zwei Epochen prallen aufeinander (Nr. 43)

Wichtiger Beitrag zur richtigen Zeit. In der Tat stehen wir mitten in einer Zeitenwende, und die geht immer mit handfesten Krisen einher. Dabei stehen wir erst ganz am Anfang, die echte Krise mit drastischen Einschnitten ins alltägliche Leben kommt erst noch. Nicht, dass man sich das wünscht, aber die desolate Politik der letzten 15 bis 20 Jahre kann offenbar nur mit einem großen Knall enden. 

Die unerträgliche Trommelei der links-woken Profiteure, die aus ihren warmgebrüteten Komfortblasen das „beste Deutschland, das es je gab“ feiern, muss beendet werden. Aber auch der Normalbürger, der nichts weiter will, als friedlich und anständig sein Leben zu leben, muss sich an die Nase greifen und fragen, ob man so weitermachen kann. 

Wir alle sind zu schnell und zu viel im Wohlstand gewachsen. Wir haben dabei das Maß aus den Augen verloren, mit einer unsäglich überzogenen Anspruchshaltung. Es wurden, aus einer gleichgültigen bis ignoranten Haltung heraus, Politiker gewählt, die man nicht kannte, für deren furchtbare Agenda man sich schlicht nicht interessiert hatte. Man hat bekommen, was man eigentlich nicht wollte, aber der eigentliche Wille erfordert Wissen und kluges Wählen.

Diese verhängnisvolle Ernte wird jetzt eingebracht. Für behutsame Reformen ist schlicht keine Zeit mehr, Einsichten werden nur über die brutale Wirklichkeit erzielt, und die wird ihren Blutzoll fordern. Es werden Zeiten heranbrechen, von deren Schrecken wir nicht einmal etwas ahnen. Die Lawine ist im Rollen, und niemand wird sie aufhalten.

Chris Benthe, Dresden






polnische AlleingÄnge

Zu: Viel und vielfältig (Nr. 42)

Die Rüstungsanstrengungen Polens, beginnend bereits vor der Ukrainekrise, lösen offenbar innerhalb der EU und bei den benachbarten Regierungen keine Fragen aus. Zumindest scheint es so, als seien nationale Rüstungsausgaben noch nicht in eine der gerne neuerstellten Gesamtkompetenz der EU ins Auge gefasst worden, wie beispielsweise die Impfstoffbestellung durch die EU. 

Über die Motive der Politiker Polens für die Vorteile dieser auffälligen Rüstungsaufwendungen, die aufgrund einer Bedrohungslage nicht erforderlich erscheinen, kann man nur spekulieren. Es steht kein Adolf Hitler vor der Tür, der Gebietsansprüche wieder gerne rückgängig machen würde, sodass selbst Viktor Orbán, der sich geographisch in vergleichbarer Position befindet, im Hinblick auf die kriegerische Entwicklung in der Ukraine relativ entspannt bleibt.

Der polnische Alleingang in Sachen Rüstung, so muss man vermuten, bedient wohl die traumatischen Gefühle, die 

40 Jahre Sozialismus unter russischer Regie hervorgerufen haben dürften. Nun werfen sich die politisch nationalistisch ausgerichteten Kräfte Polens nahezu liebedienerisch den Amerikanern an den Hals, vielleicht wegen der zu erwartenden wirtschaftlichen Vorteile, die Stationierungen mit sich bringen. 

Denkbar ist aber auch bei einer russischen Niederlage in der Ukraine, dass man sich dann militärisch den Zugriff auf das nordöstliche Ostpreußen zutraut, welches schon seit den Versailler Verträgen hoch in den polnischen Köpfen verankert ist. 

Leider gibt es in solchen Fällen (wie schon 1939 vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs) sehr viele falsche Berater, die viel versprechen, aber wenig halten, und wenn man bereit ist, sogar Atomwaffen auf polnischem Boden in Kauf zu nehmen, lässt das leider auf wenig intelligente Politik Polens schließen. Sollte Polen bei einer Auseinandersetzung zur atomaren Kampfzone werden, nützen auch die teuer bezahlten herkömmlichen Waffen nichts mehr. 

Die Folgen der wachsende Verteidigungslasten sind vielleicht dann kein logistischer Albtraum mehr, wenn man darauf spekuliert, dass die zahlungsfreudigen Deutschen doch noch die gewünschten Billiardenentschädigungen für entstandene Weltkriegsschäden locker machen, auf die nicht nur die rechten polnischen Hardliner immer noch hoffen. Angesichts des mentalen Zustands unserer Regierenden ist das ein durchaus denkbares Szenario.

Rudolf Neumann, Torsas/Schweden