19.04.2024

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Folge 45-22 vom 11. November 2022 / Engagierte Bürger retteten die Kirche

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-22 vom 11. November 2022

Engagierte Bürger retteten die Kirche
Jurij Tschernyschew

Geschichte Im Königsberger Gebiet gibt es viele bemerkenswerte historische Baudenkmäler, die von engagierten Bürgern vorm Verfall gerettet und restauriert werden. Die Allenburger Kirche ist ein gutes Beispiel dafür.

Das Gotteshaus wurde 1405 vom Hochmeister des Deutschen Ordens Konrad von Jungingen als katholische Kirche gegründet und nach 1525 der lutherischen Kirche übertragen. Die Kirche diente ihrem ursprünglichen Zweck bis zum Ersten Weltkrieg, in dem sie schwer beschädigt wurde. Neben dem Turm wurde auch die 1699 von Johann Josua Mosengel errichtete Orgel zerstört. Bis August 1925 dauerten die Wiederherstellungsarbeiten. Danach war der Turm höher als der alte, und eine Treppe wurde im Süden hinzugefügt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Allenburg eine kleine Stadt mit knapp 3000 Einwohnern. Die Stadtrechte erhielt Allenburg bereits im Jahr 1400. Die Stadt beherbergte eine Reihe von Unternehmen und eine große Kondensmilchfabrik.

Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Kirche praktisch unversehrt. Lange Zeit wurde sie als Kornspeicher und Lagerhaus einer Kolchose genutzt. In den 2000er Jahren wurde die Kirche mit Hilfe privater Spenden renoviert (siehe Artikel links). So konnte die Uhr in dem Glockenturm wiederhergestellt werden. Die Mittel für deren Restaurierung wurden von der Gemeinschaft ehemaliger Bewohner von Allenburg aufgebracht. Die Spendensammlung wurde von Peter Reich, dem Sohn des ehemaligen Pfarrers der Allenburger Kirche, und Ute Bäsmann vom „Förderverein Allenburger Kirche“ initiiert. Sie bauten einen Raum für evangelische Gottesdienste sowie ein kleines Museum und sorgten für ein neues Dach auf dem Turm.

Im Jahr 2010 wurde die Kirche an die Russisch-Orthodoxe Kirche übergeben. Seitdem änderte sich dort wenig, bis der Unternehmer Gennadij Kostriza sich der Sache annahm. Die Kirche wurde ihm unentgeltlich zur Nutzung, aber mit einer Reihe von Auflagen überlassen. 

Kostriza plant, auch wenn die ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel nicht sehr groß sind, Arbeiten zur Schadensbegrenzung durchzuführen. Die Museumssammlung, die er aufbaut, wird nicht nur der Kirche, sondern auch der Geschichte von Allenburg als Ganzes gewidmet sein.