20.04.2024

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Folge 46-22 vom 18. November 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-22 vom 18. November 2022

Leserforum

Ticket ist ein Dorn im Auge

Zu: kein Halt mehr in Wittenberge (Nr. 45)

Kaum ist das neue Deutschland-Ticket (DT) für 49 Euro von der Politik beschlossen, geht wieder das Gejammere derjenigen los, für die die Umsetzung, also die Bereitstellung des Angebots, eigentlich Routine sein sollte: bei der Bahn und vor allem den Verkehrsverbundsystemen. Als erstes wird da kundgetan, was nicht geht, anstatt sich sofort an die Arbeit zu machen und das Deutschlandticket für den öffentlichen Nahverkehr spätestens zum 1. Januar anzubieten.

In einem vermeintlichen Hochtechnologieland wie der Bundesrepublik muss es doch möglich sein, eine solche Aufgabe in wenigen Wochen zu erledigen. Doch nein, wie immer wird erst kommuniziert, was nicht geht. Das ist schlichtweg erbärmlich. Dazu kommt erschwerend, dass die Verantwortungsträger für dieses Projekt von den Kunden des ÖPNV beziehungsweise dem Steuerzahler bezahlt werden. 

Verbleibt als Fazit eine klare Forderung: Das DT muss am 1. Januar ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen! Und zwar in Papierform und Digital. Man kann es Senioren und Menschen ohne Mobiltelefon nicht zumuten, an ein Smartphone gebunden zu sein. Dass dazu Bewegung in die warmen Bürosessel bei Bahn & Co. kommen muss, dürfen die Bürger erwarten können. 

Die vorschnelle Ankündigung von Preissteigerungen für das noch gar nicht erhältliche DT hilft niemandem. Diese Kaffeesatzleserei ist kontraproduktiv und kann eigentlich nur auf dem Mist derjenigen gewachsen sein, denen das neue 

Ticket ohnehin ein Dorn im Auge ist.

Claus Reis, Schwabach 






Unter der Käseglocke

Zu: Der Aufstieg eines Begriffs (Nr. 44)

Das Problem des „Wutbürgers“ ist erst wenige Jahre alt, und es ist die Folge einer Verselbstständigung der Berliner Politik, die es so in Bonn nicht gab. Schon 2011 erklärte Manfred Güllner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Forsa, in einem Beitrag unter der Überschrift „Käseglocke Berlin“, die Hauptstadt sei so interessant, dass viele Politiker nicht mehr so oft nach Hause führen wie früher in Bonn, wo sie infolgedessen mehr Kontakte zum einfachen Wähler gehabt hätten. In Berlin jedoch würden sie alle zu sehr im eigenen Saft schmoren. 

Damit blieben, wie Güllner betonte, Politiker und Medienleute zu oft unter sich und verlören den „Kontakt zum Rest der Republik“. Er belegte dies damals unter anderem am Fall des SPD-Politikers  Thilo Sarrazin, als das „Urteil unter der Käseglocke“ Berlins schnell feststand, während die Bevölkerung es mehrheitlich ganz anders gesehen habe, für die Sarrazin eine Art Held war, da er sich gegen die ungeschriebenen Gesetze des Berliner Politikbetriebs gestellt hatte.

Politik und Medien, so hieß es dazu, sei das Streben nach politischer Korrektheit inzwischen derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie die Wahrnehmungen der Bevölkerung oft ausblendeten oder auch relativierten. Und weil sich im Alltag der Streit zwischen den Parteien häufig um Dinge drehe, die nur noch Experten verstünden, verselbstständige sich vieles, weshalb auch der an Politik interessierte Teil der Bevölkerung schnell abschalte. 

Die Hauptstadtpresse hingegen übernehme „politische Chiffren“, die außerhalb der Käseglocke kaum mehr verstanden würden. Für die Personen innerhalb dieser sei es jedoch wichtig, sich immer wieder zu profilieren, und wer es mit seiner Meinung häufig in die Berichte der Nachrichtenagenturen schaffe, wähne sich bereits „auf dem Sprung in die obersten Ränge der Beliebtheit“.

Fazit des Autors: Eine Käseglocke solle zwar Lebensmittel vor dem Geruch der Umgebung schützen und auch umgekehrt. In jedem Fall aber sei das Klima unter der Glocke ein anderes als außerhalb.

Wolfgang Reith, Neuss






Reine Angstmacherei

Zu: Russland sucht seinen Weg (Nr. 44)

Die Staatsmacht spielt mit der Angst der Bürger, die Themen und Arbeitsweise sind in Deutschland zwar nicht identisch, aber in den letzten Jahren hat man auch Politik durch Angstmacherei rechtfertigen wollen. So fremd ist uns das nicht.

Ulrich Bohl, Berlin 






Zwei Verdächtige

Zum Wochenrückblick: Still ruht die Ostsee (Nr. 42)

In seinem Beitrag hat sich Hans Heckel übertroffen. Sarah Wagenknechts Hoffnung, „den Bombenleger“ der Ostsee-Pipelines je aus offiziellen Quellen zu erfahren, dürfte vergeblich sein. Doch wer es war (oder richtiger: welche zwei Nationen es waren), wird unter uns Ostpreußen wohl kaum zweifelhaft sein. Die eine Nation hat die Informationen und die Logistik geliefert, die andere – wesentlich ortsnähere – die praktische Ausführung übernommen. Und dies ist der Grund, weshalb unsere Regierung „aus Gründen des Staatswohls“ (dieser beiden Staaten, versteht sich) wohl auf immer schweigen wird.

Wilhelm Kreuer Unkel






Königsberg im Visier

Zu: Viel und Vielfältig (Nr. 42)

Möglicherweise will Polen sich mit seiner militärischen Aufrüstung in Europa mehr Geltung verschaffen und sich auch zur Landesverteidigung gegen eine russische Bedrohung rüsten. Meine Vermutung zielt jedoch noch weiter in die Zukunft.

Wer sich an die Beharrlichkeit dieses Landes erinnert, über lange Jahrzehnte seine geopolitischen Ziele zu verfolgen und letztlich auch zu wirklichen, könnte auch auf folgenden Gedanken kommen: Polen hofft auf einen für Russland ungünstigen Ausgang des Krieges in der Ukraine und in dessen Folge auf ein instabiles Russland. Ein solches Russland könnte die Kontrolle über das Königsberger/Kaliningrader Gebiet aufgeben oder verlieren. Dieses gäbe Polen erneut die Gelegenheit, den Blick auf das Königsberger/Kaliningrader Gebiet zu richten und seine Ansprüche darauf anzumelden. 

Wie schon im Fall der nach dem Zweiten Weltkrieg annektierten deutschen Ostgebiete würden auch in diesem Falle konstruierte historische Ansprüche genügen, um dieses Ziel durchzusetzen. Ein unbeeinflussbares, weil militärisch starkes Polen würde sich nicht durch Widerstände anderer Länder davon abbringen lassen, auch diesen alten Traum zu verwirklichen.

Werner Blietz, Goch






Alte Fehler neu gemacht

Zu: Die Politik lasst sie gewähren (Nr. 42)

Die Berichte über sogenannte Klimaretter zeigen erneut das Defizit von Sicherheit und Ordnung in Berlin.

Es kann nicht sein, dass eine Handvoll radikaler Menschen Straßenblockaden errichtet und Kulturgüter beschädigt und die Bürger stundenlang an ihrer täglichen Arbeit behindert. Schlimmer noch, auch Helfer und Rettungskräfte werden behindert. Das sind nicht nur kleine Spielchen, sondern Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstand sowie Nötigung gemäß StGB und darüber hinaus eine Gefährdung der Infrastruktur der Stadt.

Das Ganze schürt Hass und verstärkt die Schadstoffe durch nichtfließenden Verkehr. Unverständlich ist die teilweise Zurückhaltung von Polizei und Justiz, kein Wunder bei linker Senatorin und der SPD-Innensenatorin. Schlimmer noch sind Professoren, die unter Vortäuschung von Fachkompetenz radikale Ziele wünschen. Eigentlich sollten solche Klimapaniker weggesperrt werden, aber zumindest wegen akuter Wiederholungsgefahr (StGB/STPO) zumindest in kurzfristigen in Gewahrsam genommen werden. Oder werden alte Fehler neu gemacht?

Günter Algner, Berlin