18.04.2024

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Folge 47-22 vom 25. November 2022 / Königsberg / Kürbisse für einen guten Zweck / Neben Halloweenfeiern fand die Herbstfrucht als Ausstellungs-Dekoration sowie als Futterspende für den Zoo Verwendung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-22 vom 25. November 2022

Königsberg
Kürbisse für einen guten Zweck
Neben Halloweenfeiern fand die Herbstfrucht als Ausstellungs-Dekoration sowie als Futterspende für den Zoo Verwendung
Jurij Tschernyschew

Wie es seit einigen Jahren in vielen Ländern Europas Tradition geworden ist, so wird der ursprünglich aus Irland stammende Brauch der Halloween-Feiern am Vortag von Allerheiligen, dem 31. Oktober, auch im nördlichen Ostpreußen begangen. Halloween ist seit Langem ein kommerzielles Ereignis, und in den Geschäften werden allerlei schaurige Kostüme verkauft. Vor allem werden aus Kürbissen gruselige Gesichter und Kerzen geschnitzt, die zur Dekoration von Geschäften und Wohnungen verwendet werden.

Trotz der angespannten Lage wegen des Ukrainekriegs haben in Königsberg Kürbisse eine vielseitige und spannende Verwendung gefunden. In den letzten Wochen waren sie zu einer Zierde in vielen Cafés und Restaurants der Stadt geworden. Zwar ohne gruselige Gesichter, sondern mit großen, leuchtenden und saftigen Kürbissen, welche die Gäste schon am Eingang begrüßten. Die kreativen Inhaber der Lokale nutzten sie, um Kunden anzulocken. Die Kürbisse selbst konnte man in diesen Tagen auf dem zentralen Markt für umgerechnet etwa 80 Euro-Cent pro Kilo kaufen. Im zehn Kilometer entfernten Dorf Fuchsberg [Cholmogorowka], im Kreis Fischhausen/Samland, wo die Kürbisse angebaut werden, konnte man sie bereits ab 50 Cent erstehen. 

Vielseitige Verwendung

Wer sich mit den dort angebotenen verschiedenen Sorten auskannte, konnte zwischen Perl-, Moschus- oder Butternutkürbissen auswählen. Aus den Feld- und Gartenfrüchten lassen sich wunderbare Pfannkuchen, Marmelade, Brei, und Mantas zubereiten. Man kann sie auch roh, zusammen mit geriebenen Äpfeln, verzehren.

Daneben hatten die Stadtbewohner die Möglichkeit, Kürbisse als Eintrittskarte für das Bernsteinmuseum zu verwenden. Kürbisse, die von Einwohnern der Region gespendet wurden, waren Teil der Dekoration der Ausstellung „Solange die Kerze brennt“. Die Kürbisse ergänzten die Exponate der von Metallkünstlern gefertigten Kerzenständer. 

Nach der Veranstaltung spendete das Museum dem Königsberger Tiergarten die Kürbisse zur Fütterung der Tiere. Wer nicht warten wollte, bis die Kürbisse aus dem Bernsteinmuseum in den Zoo umziehen, konnte sie auch direkt dorthin bringen. Ein fünf Kilogramm schwerer Kürbis berechtigte zum Erwerb einer ermäßigten Eintrittskarte für Erwachsene für knapp 2,50 Euro statt dem regulären Preis von 5,50 Euro. Der Tiergarten erhielt auf diese Weise etwa 130 Kilogramm Kürbis als Tierfutter.