29.03.2024

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Folge 47-22 vom 25. November 2022 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-22 vom 25. November 2022

Für Sie gelesen

Michael Ende als Lyriker

Michael Ende erschuf nicht nur eine Welt, sondern viele. In seinen Texten liegt eine ganz eigene, etwas düstere Stimmung, ein Kribbeln, das sich am Ende seiner Geschichten in ein Wohlgefühl umwandelt und weiter im Leser nachklingt. 

„Momo“ oder „Jim Knopf“ sind vermutlich in jedem Haushalt bekannt, aber Endes Gedichte sind es eher nicht. Der Thiele Verlag hat sich dieser Lücke angenommen und unter dem Titel „Ein Mädchen aus Papier. Traumlieder und Gedichte“ eine Gedichtsammlung herausgegeben. 41 Gedichte werden in sechs Themenbereiche wie „Trödelmarkt der Träume“, „Balladen und Moritaten“ oder „Kinder, lasst uns Unsinn machen“ eingeteilt. Der Gedichtband ist sehr schön gebunden und gedruckt. 

Wer Ende und dessen Motivation noch besser kennenlernen möchte, dem wird mit „Mehr Phantasie wagen“ ein weiterer Band angeboten, der ebenso schön gebunden und gedruckt ist wie der Gedichtband. Hierin sind Endes Texte enthalten, die eben über dies Auskunft geben, warum und wie er seine Texte geschrieben hat und aus welchem Fundus, und das in seinen wundervollen Worten und Bildern.  CRS

Michael Ende: „Mehr Phantasie wagen. Ein Manifest für Mutige“, Thiele Verlag, Wien und München 2019, gebunden, 159 Seiten, 14 Euro und „Ein Mädchen aus Papier. Traumlieder und Gedichte“, ebenda, 125 Seiten, 12 Euro





Erinnerungen sind wichtig

Den ostpreußischen Autor Arno Surminski muss man nicht mehr vorstellen. Im Husum Verlag hat er sein neuestes Werk „An der Haltestelle oder Die Freuden des Alters“ herausgegeben. Hierin erzählen zwei Bewohner eines Altenheims von ihren ausgedachten Erlebnissen. 

Jeden Tag setzen sie sich an die eigens eingerichtete Haltestelle, an der jedoch in Wirklichkeit kein Bus hält. Der Fahrplan aber zeigt die Ziele Stettin, Breslau, Danzig, Prag und Königsberg an. Hannes und Walter erzählen jeden Tag beim Abendessen von ihren erdachten Abenteuern, mal geht es zu den Bremer Stadtmusikanten, mal erleben sie das Wunder von Bern, oder sie reisen nach Helgoland, wo sie Heinz Rühmann treffen und mit Hans Albers lustig singen. Nach dem Abendessen wird mit allen Bewohnern tatsächlich gesungen. Surminskis Haltestellengeschichten sind flott erzählt, haben einen wahren Kern und machen einfach Spaß.CRS

Arno Surminski: „An der Haltestelle oder Die Freuden des Alters“, Husum Verlag, Husum 2022 gebunden, 127 Seiten, 12,95 Euro