26.04.2024

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Folge 48-22 vom 02. Dezember 2022 / Qatar Armed Forces / Kleines Land mit einer wachsenden Armee / Während das Emirat seit Jahren Rohstoffe exportiert, importiert es Personal und Ausrüstung für den Ausbau seiner Streitkräfte

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-22 vom 02. Dezember 2022

Qatar Armed Forces
Kleines Land mit einer wachsenden Armee
Während das Emirat seit Jahren Rohstoffe exportiert, importiert es Personal und Ausrüstung für den Ausbau seiner Streitkräfte

Aufgrund der zunehmenden Spannungen mit seinen Nachbarn, die ihm vorwerfen, terroristische Gruppierungen in der Region zu unterstützen, hat Katar in den vergangenen Jahren massiv aufgerüstet. Dafür wendete der Golfstaat nach Schätzungen des US-Auslandsgeheimdienstes CIA rund vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts beziehungsweise sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr auf. Das Geld floss vor allem in Waffenimporte, deren Volumen sich in letzter Zeit verfünffachte. Mittlerweile nimmt Katar den Platz 8 in der Rangliste der weltgrößten Waffenimporteure ein.

Die Streitkräfte Katars bestehen aus 12.000 Mann Heer, 2500 Mann Marine und 2000 Mann Luftwaffe. Nur rund ein Drittel der Soldaten sind Einheimische, der Rest sind Söldner aus rund 20 anderen Staaten.

Panzer, Haubitzen, Flugzeuge

Zu den Landstreitkräften gehören vor allem Infanterie-, Artillerie- und Panzerverbände. Insgesamt verfügt das katarische Heer über 62 Kampfpanzer, 70 Schützenpanzer, neun Berge- und Pionierpanzer, 60 Spähfahrzeuge, mehr als 400 gepanzerte Mannschaftstransporter, 36 Haubitzen und sechs Raketenwerfer. Außer aus den USA, Frankreich, Großbritannien, der Türkei, Brasilien, China und Südafrika kommen viele Waffen auch aus Deutschland, seit 2009 die damalige Große Koalition Rüstungsexporten nach Katar grundsätzlich zugestimmt hat. So sind jetzt sämtliche 62 Kampfpanzer des Emirats Leopard 2A7+ von Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Dazu kommen 32 Panzerspähwagen Fennek, 14 Allschutz-Transport-Fahrzeuge (ATD) Dingo, sechs Bergepanzer Wisent-2 und 24 selbstfahrende Panzerhaubitzen 2000 aus deutscher Produktion.

Die Marine Katars, die in Doha und auf der Insel Halul Stützpunkte besitzt, kann momentan vier britische, drei französische und zwei italienische Schnellboote sowie vier Landungsschiffe, sechs Patrouillenboote und zwei Schulschiffe türkischer Herkunft aufbieten. Außerdem erwartet das Emirat die Lieferung von vier Korvetten der Al-Zubarah-Klasse aus Italien, die bis zum Jahr 2024 erfolgen soll.

Und die Qatar Emiri Air Force führt 47 Kampfflugzeuge, darunter auch die zweistrahlige deutsch-französische Gemeinschaftsproduktion Alpha Jet, zwölf Transportflugzeuge, 37 Schulflugzeuge, sechs unbemannte Drohnen, 74 Hubschrauber und eine Vielzahl von Flugabwehrsystemen in ihrem Bestand. Darüber hinaus hat Katar noch weitere 64 Mehrzweckkampfflugzeuge der Typen Boeing F-15A „Strike Eagle“, Dassault Rafale und Eurofighter bestellt. W.K.