Immigrantisch geprägte Banden, die Angst und Schrecken verbreiten, sind kein Phänomen mehr, das nur in Berlin oder westdeutschen Großstädten auftritt. Mit der Masseneinwanderung der jüngsten Jahre machten sich auch in den neuen Bundesländern Banden von ausländischen Jugendlichen breit, die ihre Umgebung terrorisieren.
Besonders drastisch ist die Entwicklung in Sachsen-Anhalt. Dort ziehen seit Monaten extrem gewalttätige Jugendbanden raubend und prügelnd durch Halle (Saale). Die Opfer der brutalen Überfälle, zumeist andere Kinder und Jugendliche, werden mit Fäusten, Pfefferspray und Schlagstöcken attackiert. In vielen Fällen werden die Opfer auf dem Schulweg abgepasst und um Mobiltelefon, Bargeld, Kleidung oder Schuhe beraubt. Auch an beliebten Treffpunkten kommt es immer häufiger zu Übergriffen auf Jugendliche.
Heftige Szenen haben sich im März vor dem Landesmuseum abgespielt. Dort attackierte ein einzelner Angreifer gleich fünf Jugendliche mit einem Schlagstock. Dabei erlitten zwei der Opfer Verletzungen am Kopf, sodass sie im Krankenhaus versorgt werden mussten. Aus Angst vor Rache wollen die Traktierten im Regelfall keine Namen von Tätern nennen. „Wer sich widersetzt oder die Polizei holt, bekommt Probleme“, so ein Vater. Ermittelt hat die Polizei 130 Tatverdächtige unterschiedlicher Nationalitäten. Die Polizei warnt derweil vor Selbstjustiz. Hintergrund sind Berichte, wonach Hallenser Schüler es selbst in die Hand genommen haben, gegen die Banden vorzugehen.
Aus den Reihen der sachsen-anhaltischen FDP kommt der Vorwurf, Teile der Politik verschlössen vor dem Problem die Augen. Andreas Silbersack, FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Sachsen-Anhalt, sagt: „Wenn die Mehrheit der Stadträte in Halle das Problem kleiner macht, als es ist, oder schlimmer: es gänzlich ignoriert, dann ist hier ein Teil der Politik auch ein Teil des Problems und nicht der Lösung.“ Betroffen sind von dem Problem der Jugendgewalt mittlerweile auch andere Teile Sachsen-Anhalts.
In Ansätzen ist die Entstehung immigrantisch geprägter Jugendbanden auch schon in Frankfurt/Oder zu beobachten. Dort ziehen zwei Gruppen, überwiegend arabischer Herkunft provozierend durchs Stadtzentrum. Selbst im umliegenden Landkreis Märkisch-Oderland breitet sich seit Monaten Gewalt aus, die von Jugendbanden ausgeht. In diesem ländlichen Raum sind es kriminelle Banden von Tschetschenen, die unverhohlen ihren Anspruch auf Beherrschung des öffentlichen Raums erheben. Lediglich lokale Medien haben bislang über gewalttätige Übergriffe auf Dorffeste im Oderbruch im vergangenen Sommer berichtet. Besonders brutal ging es am Rande eines Gemeindefestspiels in Neutrebbin zu. Dort provozierte eine Gruppe von 20 Jugendlichen in der Nacht zum 26. Juni anscheinend wahllos Festbesucher. Den Provokationen folgte alsbald massive Gewalt, durch die drei Besucher verletzt wurden. Die Polizei nahm daraufhin Ermittlungen wegen Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruch auf.
Bekannt wurde nach der Gewaltorgie auf dem Trebbiner Fest, dass die Gruppe Jugendlicher bereits auf anderen Festen im Oderbruch aufgefallen war und sogar weitere Straftaten angekündigt hatte. Die Serie von Gewalt im Oderbruch hebt sich von sonst bekannten Dorffest-Raufereien in mehreren Punkten ab. Nach Aussagen von Besuchern handelt es sich bei der Tätergruppe um Tschetschenen, die als Asylanten nach Brandenburg gekommen sind. Der Landtagsabgeordnete Lars Günther (AfD) hat zudem aus seinem Wahlkreis Märkisch-Oderland Hinweise erhalten, dass der eigentliche Hintergrund der Übergriffe der Versuch von Tschetschenen ist, im ländlichen Raum des Oderbruchs den Drogenmarkt zu übernehmen und auszubauen. Konkurrenz durch Kleindealer wird von den Tschetschenen offenbar mit so brachialer Gewalt aus dem Weg geräumt, dass diese den Rückzug antreten. Wie in Halle ziehen es die Opfer vor, aus Angst vor brutalen Vergeltungsaktionen zu schweigen. Günther beobachtet die Entwicklung in seinem Wahlkreis mit großer Sorge: „Ich fürchte, dass mit extremer Brutalität nun auch im ländlichen Raum Brandenburgs Strukturen organisierter Kriminalität aufgebaut werden, die bisher vor allem aus Berlin-Neukölln oder westdeutschen Großstädten bekannt waren.“