Katar liefert an Deutschland
Doha – Katars Regierung gab bekannt, dass Qatar Energy mit Deutschland einen Liefervertrag für Flüssigerdgas (LNG) abgeschlossen hat. 15 Jahre lang sollen jährlich zwei Millionen Tonnen LNG geliefert werden. Wie es aus Doha heißt, soll das Gas an das US-Unternehmen Conoco Phillips gehen, das es dann weiter nach Brunsbüttel liefert. Ryan Lance, der Chef von Conoco Phillips, sagte, dass das Gas in Deutschland bei verschiedenen Käufern vermarktet werden soll. Beginn der Lieferungen ist allerdings erst im Jahr 2026. Zuerst müssen noch LNG-Terminals an Nord- und Ostsee gebaut werden, um die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland durch Flüssiggas ersetzen zu können. Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht den Vertragsabschluss positiv, will sich aber zu Details nicht äußern. Im Frühjahr hatte er entgegen den Prinzipien der rot-grünen Regierung den Energiekauf in Autokratien verteidigt. MRK
LNG-Gas auch für China
Peking/Doha – Die Volksrepublik China und Katar haben den möglicherweise umfangreichsten Vertrag aller Zeiten über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) abgeschlossen: Die beiden Staatskonzerne Qatar Energy und Sinopec Group vereinbarten, dass das Wüsten-Emirat am Persischen Golf ab 2026 über 27 Jahre mehr als 100 Millionen Tonnen LNG im Wert von rund 60 Milliarden US-Dollar an China liefert. Damit stach Sinopec andere Interessenten an katarischem Erdgas aus, die keine langfristigen Abnahmeverpflichtungen eingehen wollen. Durch das Geschäft kann die Führung in Peking der chinesischen Wirtschaft in den kommenden Jahrzehnten eine kontinuierliche und stabile Versorgung mit Flüssigerdgas garantieren, und das zu stabilen Preisen ohne unberechenbare Preisschwankungen. Katar wiederum ist in der Lage, langfristig in die Steigerung seiner Produktionskapazitäten zu investieren.W.K.
Rapider Wertverlust
Menlo Park – Nachdem der Börsenwert der fünf größten US-Technologiekonzerne Amazon, Alphabet/Google, Apple, Microsoft und Meta Platforms (Facebook) auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie bis auf elf Billionen Dollar geklettert war, liegt er nun nur noch bei sechs Billionen. Die Hauptursache hierfür ist das Ende der Pandemie, das dazu führt, dass die Menschen wieder zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren, also nicht mehr so viel online bestellen und weniger im Digitalen leben. Dadurch erweisen sich viele Investitionen seit 2020 als Verlustgeschäft, und es gibt riesige Personalüberhänge. Hinzu kommt der starke Rückgang der Werbeeinnahmen infolge der Rezession. Besonders angeschlagen ist Meta Platforms aufgrund des schleppenden Geschäfts mit dem Metaversum, einer virtuellen Parallelwelt. Deshalb entlässt das Unternehmen nun 11.000 Mitarbeiter. Das sind rund 13 Prozent der Belegschaft.W.K.