26.04.2024

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Folge 48-22 vom 02. Dezember 2022 / Pandemie / Wie Abweichlern das Leben zur Hölle gemacht wurde / Israelisch-australische Studie belegt, welch zutiefst hinterhältigen und oft absichtlich existenzbedrohenden Schikanen Kritiker der offiziellen Corona-Politik ausgesetzt waren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-22 vom 02. Dezember 2022

Pandemie
Wie Abweichlern das Leben zur Hölle gemacht wurde
Israelisch-australische Studie belegt, welch zutiefst hinterhältigen und oft absichtlich existenzbedrohenden Schikanen Kritiker der offiziellen Corona-Politik ausgesetzt waren
Wolfgang Kaufmann

Wissenschaftler, welche Theorien vertreten oder zu Forschungsergebnissen gelangen, die den Reichen und Mächtigen dieser Welt nicht genehm sind, haben es stets schwer. Wenn auch moderne Demokratien niemanden mehr auf dem Scheiterhaufen verbrennen, wenn er den herrschenden Dogmen widerspricht, so gilt dies auch für sie. So wurden im Zuge der Corona-Pandemie und der daraufhin gestarteten Impfkampagne allerlei Zensur- und Zersetzungsmaßnahmen ergriffen, die sich selbst gegen bislang sehr angesehene Fachleute bis hinauf zum Nobelpreisträger richteten. 

Als Ausführende agierten dabei Informationstechnologie-Unternehmen beziehungsweise sogenannte soziale Netzwerke wie Google, Facebook, Twitter, LinkedIn, YouTube und TikTok sowie diverse Mainstream-Medien und staatliche Institutionen oder Bildungseinrichtungen, die ihrerseits wiederum das Geschäft von Regierungen, einflussreichen internationalen Organisationen und Pharmakonzernen besorgten.

Berichte hierüber galten zunächst als „Verschwörungsgeschwurbel“, bis dann beispielsweise aufflog, dass Google eine Erklärung von mehreren zehntausend Wissenschaftlern und Ärzten namens Great Barrington Declaration zum offenkundig nicht vorhandenen Nutzen allgemeiner Lockdowns durch diverse Tricks im Internet „unsichtbar“ zu machen versuchte. Womit das Unternehmen ganz im Sinne von hohen US-Regierungsbeamten wie Francis Collins, dem Direktor der National Institutes of Health (NIH) des Washingtoner Gesundheitsministeriums, handelte. 

Zensur und Zersetzung

Welche Methoden die Zensoren und Zersetzer noch verwendeten, ist nun aus einer umfangreichen empirischen Studie der israelischen beziehungsweise australischen Kriminologen und Kommunikationsexperten Yaffa Shir-Raz, Ety Elisha, Brian Martin, Natti Ronel und Josh Guetzkow hervorgegangen. Die Studie erschien am 1. November im renommierten Fachmagazin für Wissenschaft, Lernen und Politik „Minerva“ und trägt den Titel „Censorship and Suppression of Covid-19 Heterodoxy: Tactics and Counter-Tactics“ (Zensur und Unterdrückung der Covid-19-Heterodoxie: Taktik und Gegentaktik). 

Der Beitrag basiert auf der Befragung von „hoch qualifizierten Ärzten und Forschern aus verschiedenen Ländern, welche in ihren Veröffentlichungen und Aussagen hinsichtlich Covid-19 offizielle Ansichten in Frage stellten“. Die aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht namentlich genannten Probanden aus Kanada, Australien, Deutschland, Israel, Tschechien, Großbritannien und den USA berichten vor allem über folgende Arten von Maßnahmen gegen ihre Person, wobei der Artikel bestimmte charakteristische Details ausspart, um die Anonymität der Betroffenen zu wahren: Boykott der bislang viel konsultierten Experten durch die Mainstream-Medien bei gleichzeitiger böswilliger Etikettierung als „Corona-Leugner“ und Ähnliches; Instrumentalisierung von Dritten wie Kollegen oder angeblichen „Faktenprüfern“ zum Zwecke der weiteren Diskreditierung der Dissidenten – teilweise unter Einsatz plumper Lügen; Abwertung der bisherigen fachlichen Leistungen der Kritiker im Zuge ausgedehnter „Negativkampagnen“ sowie Warnung der Öffentlichkeit vor den angeblichen Verbreitern übler Fehlinformationen.

Das hatte ganz konkrete Auswirkungen. So weigerten sich manche Fachblätter plötzlich, allen wissenschaftlichen Standards entsprechende Artikel anzunehmen, oder zogen bereits publizierte Texte aus der weltgrößten medizinischen Bibliothek United States National Library of Medicine zurück. Dazu kam die Verdrängung aus den Herausgebergremien von Zeitschriften oder aus Gesundheitsausschüssen wie beispielsweise denen der NIH in den USA – ohne jedwedes reguläre Verfahren beziehungsweise ohne vorherige Anhörung der Betroffenen.

„Ich war sprachlos“

Außerdem berichten die Interviewpartner von Shir Raz und deren Kollegen über Drohungen der verschiedensten Art. Oft ging es um die Streichung von Forschungsgeldern oder sogar den Entzug der ärztlichen Zulassung. Manchmal wurden die Abweichler einfach entlassen oder zur Kündigung genötigt oder ihnen wurden die Forschungsgelder gestrichen. Darüber hinaus trat auch die Staatsmacht selbst in Erscheinung, was sich unter anderem in polizeilichen Hausdurchsuchungen aufgrund konstruierter Vorwürfe äußerte. Das erfolgte im Regelfall keineswegs im Verborgenen, sondern sehr offen, um potentielle weitere Kritiker abzuschrecken. In einem Fall wurde der Dissident sogar auf der Website des Gesundheitsministeriums seines Landes an den Pranger gestellt. Parallel dazu beteiligten sich manche Pharmakonzerne an der Hatz auf die unbequemen Wissenschaftler, indem sie ruinöse Klagen gegen einige von ihnen anstrengten.

Jeder der von derlei Maßnahmen oder besser Machenschaften Betroffenen stand zunächst unter Schock: „Ich war sprachlos. Mir passiert das nicht. Das hätte ich mir nicht vorgestellt …, dass dies das Land ist, in dem wir leben.“ Dann obsiegte der starke Wille, sich „aus Gründen der Meinungsfreiheit und … Sorge um die öffentliche Gesundheit“ zu wehren. Dazu bildeten die angegriffenen Ärzte und Wissenschaftler neue Netzwerke und antworteten mit gerichtlichen Gegenklagen oder entlarvten die Repressionsmaßnahmen publikumswirksam als solche. Ebenso schlugen sie zurück, indem sie ihre Aussagen durch weitere unwiderlegbare Daten und Fakten unterfütterten. In diesem Zusammenhang kam ihnen entgegen, dass mittlerweile viele alternative Informationskanäle existieren, über die sich obrigkeitlich unerwünschte Forschungsergebnisse verbreiten lassen.

Damit sorgten die Dissidenten für wachsendes Misstrauen und sinkenden Respekt innerhalb der Bevölkerung gegenüber den Akteuren und Institutionen, die sich an der Zensur und Zersetzung beteiligten, woraus nicht zuletzt ein stetig wachsendes gesellschaftliches Interesse an den „gefährlichen“ Informationen resultierte. Insofern liegen die fünf Autoren der israelisch-australischen Studie vollkommen richtig, wenn sie konstatieren, dass „Versuche, Kritiker zum Schweigen zu bringen und zu zensieren, manchmal nach hinten losgehen“.