29.03.2024

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Folge 49-22 vom 09. Dezember 2022 / Aufgefallen / Weltmeister der Doppelmoral

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-22 vom 09. Dezember 2022

Aufgefallen
Weltmeister der Doppelmoral

Es war die Szene der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Katar. Beim obligatorischen Gruppenfoto vor der Auftaktpartie gegen Japan hielten sich die Spieler der DFB-Elf die Hand vor den Mund, um damit gegen den Weltverband FIFA zu protestieren, der den Deutschen das Tragen der „One Love“-Armbinde untersagt hatte, mit der diese gegen die Unterdrückung sexueller Minderheiten im Gastgeberland protestieren wollten. 

Über die Szene und ihre ablenkende Wirkung für die deutsche Mannschaft ist seitdem viel geschrieben worden, auch auf „paz.de“. Worüber jedoch kaum gesprochen wurde, ist das sonstige Verhältnis der deutschen Spieler zum Gastgeberland Katar. Fünf der Mund-zu-Halter vom Japan-Spiel, unter anderem Kapitän Manuel Neuer, stehen beim FC Bayern München unter Vertrag, zu dessen wichtigsten Sponsoren Qatar Airways, die nationale Fluggesellschaft des Emirats, gehört. Sichtbarstes Zeichen dieser Partnerschaft ist der Schriftzug „Qatar Airways“ auf den Ärmeln der Trikots des Rekordmeisters. Wann und wo auch immer die Bayern also auflaufen, werben sie gut sichtbar für das Land, über dessen Standards sie sich nun bei der WM ereiferten. Irgendwelche Proteste der Spieler dagegen waren bislang nicht bekannt. Doch warum dann das Theater bei der Nationalelf? 

So sind die Deutschen nicht nur sportlich in Katar gescheitert, sondern auch auf einem Gebiet, auf dem sie sich besonders überlegen fühlten – dem der Moral. Denn ihre Moral entpuppte sich allzu schnell als Doppelmoral. neh