26.04.2024

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Folge 49-22 vom 09. Dezember 2022 / Maßnahmenfolgen II / Auch Enttäuschung kann Menschen krank machen / „Posttraumatische Verbitterungsstörung“: Ein bislang kaum beachteter Befund rückt nach der Corona-Krise ins Blickfeld

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-22 vom 09. Dezember 2022

Maßnahmenfolgen II
Auch Enttäuschung kann Menschen krank machen
„Posttraumatische Verbitterungsstörung“: Ein bislang kaum beachteter Befund rückt nach der Corona-Krise ins Blickfeld

Wenn Menschen sich belogen, betrogen, gekränkt oder ungerecht behandelt fühlen, entsteht Verbitterung. Das ist eine normale psychische Reaktion, die mit der Zeit nachlässt. Sollte das Ganze jedoch besonders dramatisch ablaufen und starke Gefühle der Hoffnungslosigkeit oder Hilflosigkeit auslösen, dann kann daraus eine möglicherweise lebenslang anhaltende Posttraumatische Verbitterungsstörung oder PTED (von englisch Posttraumatic Embitterment Disorder) entstehen. 

Diese unterscheidet sich von der sehr viel bekannteren Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) dadurch, dass sie nicht aus Gewalttaten, Katastrophen oder ähnlichem resultiert, sondern aus eher weniger spektakulären Vorkommnissen, die aber dennoch tiefe seelische Wunden schlagen. 

Wie beispielsweise das mit dem „Infektionsschutz“ begründete Verbot, einem sterbenden Angehörigen im Heim in seinen letzten Stunden Beistand zu leisten, oder der Verlust der wirtschaftlichen Existenz aufgrund unsinniger oder maßlos übertriebener Maßnahmen nach dem Vorbild des totalitären chinesischen Hygienestaates. Ganz zu schweigen von dem Psychoterror gegen all jene, welche nicht an die schützende Wirkung der Corona-Impfungen glauben wollen.

Um die mögliche Zunahme von PTED-Fällen innerhalb der deutschen Bevölkerung während der Corona-Pandemie zu ermitteln, hat die Psychologische Psychotherapeutin Beate Muschalla von der Technischen Universität Braunschweig eine Umfrage unter 3200 Teilnehmern durchgeführtund die Ergebnisse anschließend mit den Werten von 2019 verglich. 

Quote deutlich gestiegen

Zum Zeitpunkt des zweiten Lockdowns im Winter 2020/21 wiesen insgesamt 16 Prozent der Probanden derart hohe Verbitterungswerte auf, dass der Verdacht auf eine PTED bestand. Dahingegen lag die Rate der entsprechend Verbitterten vor der Corona-Pandemie nur bei rund drei Prozent. 

Die Studie der Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt erbrachte ebenfalls Alarmierendes: Während der Anteil der Untersuchungsteilnehmer mit einer „klinisch relevanten Verbitterung“ hier nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 5,3 Prozent betrug, kletterte die Quote der PTED-Kandidaten nach dem Winter-Lockdown 2020/21 auf 8,8 Prozent.

Diese offensichtliche Zunahme von Verbitterungsstörungen unter der bundesdeutschen Bevölkerung ist ein weiterer Kollateralschaden der Corona-Maßnahmen beziehungsweise der Corona-Politik insgesamt. Und die von Fachleuten vorgeschlagene „Weisheitstherapie“ wird hier wohl auch nur wenig Abhilfe schaffen können. Zum einen reichen die vorhandenen Ressourcen des kaputtgesparten Gesundheitswesens in keiner Weise aus, um den zahllosen Betroffenen Hilfe zu bieten. Zum anderem erfordert der Perspektivenwechsel, der im Rahmen der Therapie erfolgen soll, ein Mindestmaß an Empathie.  Diese wurde Kritikern der Corona-Politik insbesondere vonseiten politisch Verantwortlicher in geradezu aggressiver Weise verweigert. W.K.