27.04.2024

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Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022

Meldungen

EU behindert sich selbst

Brüssel – Zur Förderung der Elektromobilität hat die EU-Kommission in den letzten Jahren Milliardenhilfen genehmigt, mit denen der Aufbau einer europäischen Batterieproduktion unterstützt werden soll. Ziel dieser Hilfen ist es insbesondere, europäische Hersteller bei der Batteriezellproduktion zu stärken, ein Markt, der bislang von asiatischen Konzernen dominiert wird. Teile der Batterie- und Metallindustrie befürchten allerdings, dass die mit Milliardenhilfen gestartete Aufholjagd von der Europäischen Kommission selbst wieder ausgebremst wird. Hintergrund ist eine laufende Prüfung, ob eine Reihe von Lithiumverbindungen in der EU als Giftstoffe der Kategorie 1A klassifiziert werden soll. Diese Einstufung würde den Aufbau einer leistungsfähigen europäischen Batteriefertigung erheblich erschweren, da Lithium für diese Branche ein wichtiger Rohstoff ist. Mit einer Entscheidung der EU-Kommission war ursprünglich noch im vierten Quartal dieses Jahres gerechnet worden.H.M.





Apple verlässt China

New York City/Cupertino – Der US-Technologiekonzern Apple will offenbar seinen Produktionsstandort China aufgeben. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ („WSJ“) zufolge wurden die Zweigfirmen von Apple angewiesen, sich aus der Volkrepublik zurückzuziehen und neue Betriebsstätten in Indien und Vietnam zu eröffnen. Jedes zweite Smartphone der Marke iPhone dürfte künftig aus Indien kommen, während Vietnam zum Zentrum der Herstellung von AirPods, Smartwatches und Laptops von Apple avancieren könnte. Einer der Hauptgründe für die radikale Umverlagerung der Betriebsstätten in Asien ist die Null-Covid-Politik der Führung in Peking, die unter anderem zu gewalttätigen Protesten im iPhone-Werk von Zhengzhou geführt hat. Darüber hinaus dürfte Apple die Sicherheitslage in der Region beunruhigen, denn der Konzern plant auch, seine Abhängigkeit von dem taiwanesischen Zulieferer Foxconn deutlich zu reduzieren.W.K.





Rückzieher von Northvolt

KIel – Pläne des schwedischen Batterieherstellers Northvolt, in Schleswig-Holstein eine sogenannte Gigafabrik zu errichten, stehen möglicherweise auf der Kippe. Im Frühjahr hatte Northvolt angekündigt, in einem neuen Batteriewerk insgesamt 3000 Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Ende November machte Northvolt allerdings bekannt, dass es erwägt, den Bau des Werkes zu verschieben. Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg verwies Northvolt-Sprecher Jesper Wigand auf die Entwicklung in Nordamerika und die Energiepreise in Europa. Neben niedrigeren Energiepreisen können Batteriehersteller wie Northvolt in den USA mittlerweile massiv von staatlichen Geldern profitieren. Hintergrund ist ein Investitionsprogramm in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar für klimafreundliche Technologien, das im Sommer vom US-Kongress gebilligt worden ist.H.M.