24.04.2024

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Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022 / Rätselhafte Phänomene / Unerklärliche Sichtungen am Himmel der Ukraine / Drei Astronomen vom staatlichen Kiewer Observatorium wollen UFOs beobachtet haben – Wissenschaftsrat distanziert sich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022

Rätselhafte Phänomene
Unerklärliche Sichtungen am Himmel der Ukraine
Drei Astronomen vom staatlichen Kiewer Observatorium wollen UFOs beobachtet haben – Wissenschaftsrat distanziert sich

Die Suche nach unidentifizierten Flugobjekten, welche jetzt nicht mehr UFOs, sondern UAPs (Unidentified Aerospace Phenomena) genannt werden, gilt inzwischen als durchaus ernstzunehmende Beschäftigung. So startete die US-Weltraumbehörde NASA im Oktober ein Programm, in dessen Rahmen Wissenschaftler und Astronauten herausfinden sollen, ob von den UAPs Gefahren für Flugzeuge und Raumschiffe ausgehen. 

Das amerikanische Verteidigungsministerium etablierte im Juli das All-Domain Anomaly Resolution Office (AARO) zur Erforschung der UAPs. Denn die Objekte stehen inzwischen sogar im Verdacht, die nationale Sicherheit der USA zu bedrohen – ganz gleich, ob sie nun irdischer oder außerirdischer Herkunft sind. Immerhin deuten die mysteriösen Eigenschaften der Flugobjekte auf eine überlegene Technologie hin, die vielleicht für Spionagezwecke oder ähnliches genutzt wird. 

Dieser Verdacht erhält nun neue Nahrung, weil jetzt auch UAPs über der Ukraine aufgetaucht sein sollen. Das jedenfalls vermeldeten die drei Astronomen Boris Zhilyaev, Vladymyr Petukhov und Viktor Reshetnyk vom Hauptobservatorium der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (MAO-NASU) im Kiewer Stadtteil Holossijiw in einem vorab auf der Website des Wissenschaftsarchivs arxiv.org veröffentlichten Artikel.

Zwei Typen von Flugkörpern

Darin beschreiben sie ihre Versuche, mit den Tageslicht-Farbvideokameras zweier Meteor-Beobachtungsstationen am Hauptstandort des MAO-NASU und im 120 Kilometer südlich der ukrainischen Hauptstadt gelegenen Dorf Vinarivka UAPs zu filmen. Im Verlauf dieser Operationen konnten sie nach eigener Aussage zwei Arten solcher Flugkörper festhalten, welche sie „Cosmics“ und „Phantoms“ tauften. 

Die „Cosmics“ waren Objekte von größerer Helligkeit als der Himmel, die „Phantoms“ erschienen deutlich dunkler – einige der „Phantoms“ sollen sogar vollkommen schwarz gewesen sein, weswegen sie keinerlei Lichtstrahlen reflektierten. Ansonsten berichten die ukrainischen Astronomen auch von einem UAP, das in 1170 Kilometern Höhe flog und dabei im schnellen Rhythmus blinkte. Aufgrund der gewonnenen Daten schätzten die Autoren der Studie die Größe der beobachteten Flugobjekte, welche einzeln oder in Gruppen agierten, auf drei bis zwölf Meter und deren Geschwindigkeit auf bis zu 15 Kilometer pro Sekunde, was 54.000 Stundenkilometern entspricht.

Inzwischen hat sich der wissenschaftliche Rat des MAO-NASU allerdings von der Studie distanziert: „Die Beobachtungen von B. Yu. Zhilyaev und seinen Kollegen wurden zwar durchgeführt, doch die Verarbeitung und Interpretation der Ergebnisse erfolgte auf einem unangemessenen wissenschaftlichen Niveau … Anstelle einer kritischen Analyse der Beobachtungen (mögliche Fehler, Angemessenheit der Modelle, Genauigkeit bei der Nachbearbeitung) postulieren die Autoren unangemessene Schlussfolgerungen über die Eigenschaften der beobachteten Objekte als UAPs.“ Was die Drei dabei genau falsch gemacht haben sollen, wird in dem Memorandum des ukrainischen Hauptobservatoriums allerdings nicht mitgeteilt.   W.K.