20.04.2024

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Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022 / Ostpreußisches Landesmuseum / Eine Heimstatt für Kant und den Geist der Aufklärung / Mit einem symbolischen Spatenstich wurde der Startschuss zur Erweiterung des Hauses gegeben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022

Ostpreußisches Landesmuseum
Eine Heimstatt für Kant und den Geist der Aufklärung
Mit einem symbolischen Spatenstich wurde der Startschuss zur Erweiterung des Hauses gegeben

In Vorbereitung des Jubiläumsjahres zum 300. Geburtstag Immanuel Kants im Jahr 2024 erfolgte am 8. Dezember in Lüneburg der Spatenstich für den nächsten Erweiterungsbau des Ostpreußischen Landesmuseums. Auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern Nutzfläche entsteht erstmals in Deutschland ein Museumsbau, der schwerpunktmäßig dem Leben und Wirken des Königsberger Philosophen gewidmet ist. Der Bund unterstützt den Neubau und die Ausstellung mit 5,6 Millionen Euro aus dem Etat für Kultur und Medien. Weitere Mittel in Höhe von 2,4 Millionen Euro stellt das Land Niedersachsen bereit.

Würdigung des bedeutenden ostpreußischen Philosophen

Kulturstaatsministerin Claudia Roth erklärte dazu für die Bundesregierung: „Mit dem Museumsneubau entsteht erstmals ein Ort, der die beeindruckende Ideenwelt Immanuel Kants als Ganzes vermittelt. Seine Überlegungen zur Gestaltung einer globalen Friedensordnung haben nichts an Aktualität verloren, ganz im Gegenteil. Auch die Grundprinzipien der Aufklärung müssen gerade in unseren Zeiten erinnert und verteidigt werden. Umso wichtiger ist es, dass das bedeutende Werk Kants in unserer Museumslandschaft eine angemessene Präsentation und Würdigung erfährt – insbesondere auch mit Blick auf das Kant-Jubiläum 2024. Idealer Partner hierfür ist das Ostpreußische Landesmuseum, das diese Lücke von heute an schließen wird. Der Bund wird dabei verlässlich zur Seite stehen und unterstützt den Neubau nach Kräften.“

Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs ergänzte: „Das gemeinsame Engagement von Bund und Land ermöglicht dem Ostpreußischen Landesmuseum einen großen Entwicklungsschritt. Mit dem neuen Kant-Bau gibt das Museum dem wichtigsten Denker der europäischen Aufklärung zu dessen 300. Geburtstag in Niedersachsen ein Zuhause. Die neue Dauerausstellung wird einen modernen Zugang zur Philosophie von Immanuel Kant ermöglichen und zeigen, dass seine Ideen aktueller denn je sind. Warb er doch schon zu einer Zeit für eine friedliche Koexistenz der Staaten, als der europäische Zusammenhalt noch ferne Utopie war, und entwickelte visionäre Konzepte wie Völkerbund, Völkerrecht und Menschenrechte. Das Bau- und Ausstellungsprojekt stärkt die Bildungsarbeit des Museums und dessen Rolle als Kulturbotschafter.“ 

Kant, der „Weltendenker“ aus Königsberg, hat Ostpreußen nie verlassen. Auch aus diesem Grund gibt es in Deutschland bis heute keine museale Präsentation dieser herausragenden, international gewürdigten Persönlichkeit.

Kants Philosophie ist nach wie vor aktuell

Kant gilt als der wichtigste Denker nicht nur der Aufklärung, sondern der Moderne insgesamt. Seine im berühmten Kategorischen Imperativ kondensierten, auf Rationalität fußenden ethischen Grundsätze bilden in einer immer säkularer werdenden Welt wesentliche Entscheidungshilfen zur Bewältigung aktueller Probleme wie zur Impffrage oder dem Klimawandel. Auch unser Verständnis von Demokratie, zu den im Grundgesetz fixierten Menschen- und Freiheitsrechten beruht wesentlich auf den Ideen Kants. Sein berühmtestes Werk ist aber die „Kritik der reinen Vernunft“, dessen Erkenntnistheorie unsere Sicht auf die Welt revolutionierte und bis heute prägt. 

Als Generalplaner für den Erweiterungsbau wurde das Büro „Sunder-Plassmann Architekten PartGmbB“ nach europaweiter Ausschreibung berufen. Die Ausstellungsgestaltung erfolgt durch das Büro „Sunder-Plassmann-Werner-Szenografie“. 

Ostpreußisches Landesmuseum/PAZ 

Siehe auch das Interview auf Seite 3.