18.04.2024

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Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022

Leserforum

Führung & Verantwortung

Zu: Das deutsche Problem ist größer als der Fußball (Nr. 49)

Im Grunde ist die Qualität der deutschen Nationalmannschaft nicht so schlecht, wie sie nach dem vorzeitigen Aus in der Vorrunde bei dieser WM häufig herbeigeredet wird. Das spielerische Niveau der Nationalteams war in den Jahren 1982, 1986 und 2002 eher schlechter als heute, und dennoch wurde man jeweils Vizeweltmeister.

Der Unterschied zu heute besteht darin, dass die Nationalmannschaft damals mit Paul Breitner, Lothar Matthäus und Oliver Kahn Führungsspieler in ihren Reihen hatte, welche die Mannschaftskollegen mitzunehmen und mitzureißen verstanden. Die Weltmeisterschaften der Jahre 1954, 1974, 1990 und 2014 waren auch ein Verdienst von Spielern mit echten Führungsqualitäten: Fritz Walter, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus sowie Philipp Lahm zusammen mit Bastian Schweinsteiger.

Und heute? Die deutsche Nationalmannschaft besteht aus lauter Mitläufern, die für sich keinen Führungsanspruch geltend machen können. Hier liegt die Wurzel des Problems, das der Rücktritt von Oliver Bierhoff nicht lösen wird. 

Das Führungsproblem innerhalb der Nationalmannschaft ist gleichzeitig ein gesellschaftliches Problem. Deutschland hat seit Jahren ein politisches Führungsproblem, das sich mittlerweile auf weite Teile der Gesellschaft ausgeweitet hat. Kaum jemand wagt noch, den Kopf herauszustrecken aus Furcht, dass ihm dieser von den Wächtern einer, nicht mehrheitsfähigen, politischen Ideologie kürzer gemacht wird.

In der Corona-Krise wurde selbst jenen, die die Pandemie nicht leugneten, jedoch bei den einschneidenden Maßnahmen zu mehr Besonnenheit aufriefen, der Stempel eines „Querdenkers“ aufgedrückt und sie auf diese Weise an den gesellschaftlichen Rand gestellt. Viele hoffnungsvolle wirtschaftliche Existenzen wurden dadurch zerstört und langjährige Freundschaften gingen kaputt.

Heute räumt sogar Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein, dass die Maßnahmen teilweise überzogen und nicht verhältnismäßig waren. Einige Politiker, die gestern Bäume umarmten und heute für Klimaaktivisten harte Strafen fordern, nutzten die Corona-Krise zur Eigenprofilierung.

Hoffentlich sind Politik und Medien, welche die politischen Anordnungen weit überwiegend kritiklos begleiteten, imstande, aus dem Corona-Desaster zu lernen. Es hat einen Grund, warum die früheren Ostblockstaaten des Sozialismus im Fußball weitgehend erfolglos geblieben sind. Spieler mit Führungsanspruch waren im Kollektiv der „Roboter-Fußballer“ nicht erwünscht. Dieser Begriff trifft durchaus auch auf die heutige deutsche Nationalmannschaft zu: Es dominiert ein Fußball ohne Herz und ohne Leidenschaft. 

Wie im „richtigen Leben“, in dem Eigenverantwortung zunehmend zum Fremdwort wird, versteckt man sich im „Neuen Deutschland“ lieber in der großen Masse.Alfred Kastner, Weiden






Sport ist nur ein Anhängsel

Zu: Das deutsche Problem ist größer als der Fußball (Nr. 49)

Ich habe ihren Beitrag von PAZ-Chefredakteur René Nehring mit Interesse gelesen. Er stellt unser Manko in Wirtschaft und Sport dar.

Die Erwähnung der DDR-Erfolge ist sachlich aber nicht richtig. Die DDR war ja nun, weiß Gott, wirtschaftlich krank. Warum also diese sportlichen Erfolge? Die DDR kämpfte um die Anerkennung als zweiter souveräner deutscher Staat an zwei Fronten. 

Die Erste war die Anerkennung durch die Hintertür, in dem man den Entwicklungsländern materiell hofierte und so sich ihre Anerkennung erkaufte. Das ging weit über die wirtschaftlichen Möglichkeiten der DDR und trug mit zum Niedergang bei.

Die zweite Schiene war der Sport. Durch die Medaillengewinne in aller Welt konnte man die DDR nicht „wegbeamen“. Es wurde in der DDR gedopt, als man im Westen noch gar nicht wusste, wie das geschrieben wird. Auf einen Hochleistungssportler kamen zehn Wissenschaftler. Ab einer bestimmten Leistung richtete sich der Unterricht und das Studium nach dem Sportler. 

Ich erinnere mich an einen Funktionär – keiner von uns Seglern wusste, was er machte –, der an unseren Stammtisch kam und sagte: Jungs, wir haben eine neue Kufe für die Bob- und Schlittenfahrer entwickelt. Der Olympiasieg ist unser. Und so war es auch.

Die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHFK) in Leipzig hat hunderte Olympiasieger hervorgebracht. Ich könnte auch noch etwas über die Sichtungen der Sportkader erzählen. Ich bin sieben Jahre an den Gardasee mit unserem Sohn ins Trainingslager gefahren. Wenn man durch die Ortschaften Riva oder Torbole lief, wurde oft gegrüßt. Alles Segeltrainer aus der Ehemaligen.

Die PAZ hat völlig recht. Unser Sport ist in Deutschland nur ein Anhängsel. Dafür geben wir Unsummen für Zuwanderer und soziale Minderheiten aus. So, wie es der Autor in seinem vorletzten Satz anspricht.

Peter Karstens, Eckernförde






Schlecht zu lesen

Zur Buchrezension: Kritik, die ins Schwarze trifft (Nr. 47)

Verursacht durch den „gendergerechten“ Schreibstil mit der ständigen sinnlosen Geschlechterwiederholung liest sich Richard David Prechts und Harald Welzers Buch „Die Vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“ unabhängig vom Inhalt schlecht. Ich habe, obwohl es mich sehr interessiert hätte, auf ein Weiterlesen verzichtet und das Buch ohne Verlust wieder verkauft.

Detlef Seehaus, Wiesbaden






Berliner Scheinwahl

Zu: Parteien starten in den Wahlkampf (Nr. 47)

Seit ich gesehen habe, dass die CDU im gleichen Design wie Sebastian Kurz vor ein paar Jahren in Österreich (da laufen gerade die Untersuchungsausschüsse) antritt, ist mir klar, dass es nur noch eine Scheinwahl ist. Kai Wegner will und soll nicht gewinnen. 90 Prozent der Berliner CDU haben dieser Farce zugestimmt, als sie ihn aufgestellt haben. 

Die zweite Frage, die sich dabei stellt, ist, ob der Wiederanschluss an Österreich bereits erneut vollzogen wurde, denn die beiden Bundespräsidenten sind alte Freunde aus Revoluzzerzeiten.

Valentina Selge, Hamburg






Pandemischer Super-GAU

Zu: Massnahmenfolgen I & II (Nr. 49)

Jetzt haben wir wohl endgültig den Covid-19-Salat, den wir auf Teufel komm raus, unbedingt (fr)essen mussten. Was haben uns nun diese Corona-Zwangsmaßnahmen, die uns durch unsere politische Volksvertretung aufgebürdet oder besser gesagt, gnadenlos übergestülpt worden sind, überhaupt eingebracht?

Ein Heer von kranken Kleinkindern, bei denen von einer intakten Immunabwehr keine Rede mehr sein kann, viele Menschen, die psychisch völlig am Ende sind, andere, die an massiven Impfnebenwirkungen leiden oder bereits daran verstorben sind, eine ziemlich rückgebaute Wirtschaft, aber nur Dank all der wunderbaren, gnadenlos und schnell durchgeboxten Lockdowns & Co’s. Die vielen Geimpft-, Genesen-, Getestet-Maßnahmen und zig Gängeleien am laufenden Meter, waren wie ein ranziges Sahnehäubchen obendrauf. 

Wer dürfte wohl an diesem pandemischen Super-GAU mit alle den Folgeerscheinungen, bei dem es ja nur um unsere Gesundheit ging, wieder extrem mitverdienen?

Klaus P. Jaworek, Büchenbach