19.04.2024

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Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-22 vom 16. Dezember 2022

Stimmen zur Zeit

Der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) äußert sich gegenüber der „Welt“ (8. Dezember) recht zurückhaltend über die Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß:

„Ich habe keine Erkenntnisse über Organisationsgrad und Gefahrenpotenzial (Bewaffnung etc.) der Gruppe. Mein subjektiver Eindruck ist, dass diese eher skurrile Spinner-Truppe keine reale Bedrohung für Staat und Gesellschaft darstellt. Dass sich in Deutschland eine Putschisten-Gruppe bildet, die auf einen Staatsstreich hinarbeitet, ist ein neues Kriminalitätsphänomen, sollte aber nicht überbewertet werden.“





In der Schweizer „Weltwoche“ (9. Dezember) geht Wolfgang Koydl der Frage nach, wie die riesige Polizeiaktion gegen die „Putschisten“ wohl auf das Ausland wirken muss:

„In Paris und Brüssel, Warschau und Washington kratzt man sich am Kopf. Entweder, es stimmt, dass eine Gruppe von 54 Männern und Frauen, bewaffnet mit einer Armbrust und ein paar Jagdflinten, die freiheitlich-demokratische Grundordnung umstürzen kann. Wie zuverlässig ist Berlin dann noch? Oder die Hatz auf die Operetten-Putschisten war ein überdimensionierter PR-Coup.“





Max Roland wundert sich auf „pleiteticker.de“ (8. Dezember) darüber, dass Informationen über die gigantische Razzia offenbar schon Wochen zuvor an zahlreiche Medien durchgestochen worden waren:

„Wer ernsthaft glaubt, einen Putsch zu verhindern, lädt nicht die Presse zur Razzia ein. Wer wirklich glaubt, ein gefährliches Terror-Netzwerk auszuheben, sticht keine Informationen an Politiker und Journalisten durch. Was war den Behörden wichtiger: Die Razzia – oder die Berichterstattung darüber?“





Mit der Umbenennung des Bismarck-Zimmers im Auswärtigen Amt will Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ein Zeichen setzen, auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth hadert mit dem preußischen Erbe. Alexander Neubacher plagen im „Spiegel“ (10. Dezember) Zweifel, ob die beiden richtig liegen:

„Dennoch frage ich mich, ob es klug ist, ausgerechnet jetzt in der Krise mit Preußen zu brechen. Wo Deutschlands Armee doch eine Renaissance erfährt und Baerbocks Parteifreund Robert Habeck die Bevölkerung auf Selbstdisziplin, Verzicht und Sparsamkeit einschwört. Kalt duschen, kurz heizen, kaum klagen: Sind das nicht sprichwörtlich preußische Tugenden?“





Wort der Woche

„Ich glaube, dass wir gerade dabei sind, diese Zeitenwende sicherheitspolitisch mit Karacho gegen die Wand zu fahren, weil der Staat sich wieder mal selbst im Weg steht.“

Sönke Neitzel, Potsdamer Militärhistoriker, in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ am 6. Dezember