20.04.2024

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Folge 52-22 vom 30. Dezember 2022 / „Schattenverbote“ / Praktisch blockiert, ohne es zu merken / Die Akten decken die abgefeimten Methoden auf, mit denen abweichende Meinungen unsichtbar gemacht wurden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-22 vom 30. Dezember 2022

„Schattenverbote“
Praktisch blockiert, ohne es zu merken
Die Akten decken die abgefeimten Methoden auf, mit denen abweichende Meinungen unsichtbar gemacht wurden

Mit der zweiten Veröffentlichung von internen Twitter-Dokumenten aus der Hand von Elon Musk enthüllte die Journalistin Bari Weiss am 8. Dezember, dass der Kurznachrichtendienst seit 2018 eine systematische „Sichtbarkeitsfilterung“ betrieb. Der Zweck bestand darin, die Reichweite missliebiger Nutzer durch spezielle Algorithmen einzuschränken und dadurch die Diskussion über unerwünschte Themen abzuwürgen. 

Verantwortlich für diese „Schattenverbote“ waren Mitglieder der Chefetage von Twitter, darunter Musks Vorgänger an der Spitze des Vorstandes, Jack Dorsey und Parag Agrawal, sowie der oberste Verantwortliche für Vertrauen und Sicherheit, Yoel Roth, und die Chefin der Abteilung Recht, Politik und Vertrauen, Vijaya Gadde. Diese bildeten ein absolut selbstherrlich agierendes Triumvirat namens Site Integrity Policy, Policy Escalation Support (SIP-PES), dem die Mitarbeiter des Strategic Response Team – Global Escalation Team (SRT-GET) zuarbeiteten. 

Die letztere Zensurtruppe bekam täglich bis zu 200 Fälle auf den Tisch, von denen diejenigen, welche Maßnahmen zu erfordern schienen, dann dem SIP-PES übergeben wurden. Danach ging Twitter folgendermaßen vor: Statt das Konto des Nutzers zu deaktivieren und diesen offiziell darüber zu informieren, was natürlich eine nachvollziehbare Begründung erfordert hätte, erfolgte eine faktische Sperre, welche dem Betroffenen in der Regel nicht auffiel. Denn er konnte weiter Nachrichten schreiben und vermeintlich auch verschicken. Allerdings waren die Texte nur für den jeweiligen Kontoinhaber selbst und direkt mit diesem vernetzte andere Nutzer sichtbar. 

Außerdem verhinderte Twitter, dass missliebige Nachrichten, wenn sie trotzdem irgendwie breitere Empfängerkreise erreichten, in Trendlisten auftauchten und so allgemeines Interesse wecken konnten – dafür gab es eine lange Schwarze Liste von Themen. Weiss zitiert hierzu aus den Aussagen einiger anonymer Mitarbeiter des Kurznachrichtendienstes, welche beispielsweise triumphierten: „Wir kontrollieren die Sichtbarkeit in hohem Maße. Und wir kontrollieren die Verbreitung der Inhalte … Normale Menschen wissen nicht, wie viel wir tun.“ 

Von diesen Machenschaften betroffen waren unter anderem prominente Gegner der Corona-Politik der US-Regierung (siehe oben rechts) sowie weitere, als rechtskonservativ geltende Personen. Dazu zählten der US-amerikanische Radio- und Fernsehmoderator sowie Trump-Unterstützer Daniel Bongino und überdies das Mitglied der republikanischen Dachorganisation Council for National Policy, Charles Kirk.  W.K.