25.04.2024

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Folge 52-22 vom 30. Dezember 2022 / Twitter / Rätselraten über Musk-Nachfolge / Zweifelhafte Mehrheit hat den Konzernchef zum Rücktritt aufgefordert – Wer folgt auf den 51-Jährigen?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-22 vom 30. Dezember 2022

Twitter
Rätselraten über Musk-Nachfolge
Zweifelhafte Mehrheit hat den Konzernchef zum Rücktritt aufgefordert – Wer folgt auf den 51-Jährigen?

Der Milliardär war sauer. „Ich werde als CEO zurücktreten, sobald ich jemanden finde, der dumm genug ist, den Job zu übernehmen! Danach werde ich nur noch die Software- und Server-Teams leiten“, schrieb Elon Musk auf seiner Internetplattform Twitter, nachdem er zuvor die Nutzer hatte abstimmen lassen, ob er zurücktreten solle. Immerhin 17,5 Millionen Nutzer haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und satte 57,5 Prozent haben sich für einen Abschied des US-Milliardärs ausgesprochen. 

Musk stellte zwar umgehend die Rechtmäßigkeit des Votums in Frage und unterstellte seinen Gegnern, sogenannte „Bots“ zur Stimmen-Vermehrung eingesetzt zu haben, aber die Wahl ignorieren konnte er dennoch nicht, er hatte sein Wort gegeben. Musk hatte den Posten des Vorstandsvorsitzenden im Zuge seines rund 44 Milliarden US-Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im vergangenen Oktober übernommen, allerdings von Beginn an betont, dass dies keine Dauerlösung sei. „Ich plane die Arbeitsbelastung in der kommenden Zeit zu reduzieren und die Führung mit der Zeit abzugeben“, sagte er schon im November. 

Außer Zweifel steht, dass Musk auch nach einem möglichen Rücktritt als Twitter-Boss der wichtigste Mann hinter der Plattform bleiben wird. Sie gehört ihm schließlich. Doch noch gibt er sich nicht geschlagen. Das Umfrage-Institut HarrisX hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass in einer von ihr durchgeführten, unabhängigen Abstimmung eine Mehrheit von 61 Prozent der Teilnehmer für Musks Verbleib an der Spitze des Unternehmens gestimmt habe. „Interessant. Das weist daraufhin, dass wir immer noch ein klitzekleines Bot-Problem auf Twitter haben“, kommentierte der Unternehmer bissig. 

US-amerikanische Medien spekulieren, Musk könne den Vorstandsposten bei Twitter in absehbarer Zeit an einen Vertrauten abgeben. Immer wieder fallen die Namen Jason Calacanis und David Sacks. Sacks und Musk kennen sich schon seit gemeinsamen Zeiten beim Bezahldienst Paypal. Investor Calacanis ist Seriengründer und unterhält mehrere Podcasts. Er hat Musk bereits bei den Verhandlungen zum Twitter-Kauf beraten. 

Vorwurf: Er vernachlässigt Tesla

Der 51-jährige Musk hatte bei der Übernahme des Nachrichtendienstes angekündigt, für mehr Meinungsfreiheit einzutreten. Unter anderem ließ er darüber abstimmen, ob das gesperrte Konto des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigeschaltet wird. Aus dem linken Spektrum hagelte es Kritik. Zahlreiche mehr oder wenige Prominente, unter anderem aus Deutschland, haben ihr Konto mittlerweile gelöscht und sind auf alternative Plattformen abgewandert. Kritiker – auch aus seinem eigenen Umfeld – monierten, Musk benutze Twitter als Spielfeld für seine Eitelkeiten und vernachlässige seine Kern-Unternehmen. 

Den Kauf von Twitter hatte der Multimilliardär unter anderem mit dem Verkauf von Tesla-Aktien finanziert. Der Elektroautokonzern, bei dem Musk ebenfalls an der Spitze steht, hatte an der Börse zuletzt hohe Einbußen hinnehmen müssen. Tesla-Investoren hatten Musk kürzlich aufgefordert, sich wieder verstärkt Tesla zu widmen und den Autobauer auf Kurs zu halten. P.E.