18.05.2024

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Folge 01-23 vom 06. Januar 2023 / US-Wahlkampf 2024 / Trumps Widersacher aus der eigenen Partei / Mike Pence geht für die Republikaner in Stellung für die kommenden Präsidentschaftswahlen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-23 vom 06. Januar 2023

US-Wahlkampf 2024
Trumps Widersacher aus der eigenen Partei
Mike Pence geht für die Republikaner in Stellung für die kommenden Präsidentschaftswahlen
Peter Entinger

Die Zeit um den Jahreswechsel ist auch immer eine Zeit für politische Spekulationen. Das ist in der Bundesrepublik so und in den Vereinigten Staaten nicht anders. Dort wirft die Präsidentschaftswahl 2024 bereits ihre Schatten voraus. 

Der demokratische Amtsinhaber Joe Biden hat eine erneute Kandidatur offengelassen, doch das Alter des 80-Jährigen sorgt in den USA seit Monaten für Spekulationen, der Demokrat könnte es bei einer Amtszeit belassen. Ohne einen Gegenkandidaten mit Amtsbonus rechnen sich die Republikaner gute Chancen aus. 

Aus ihren Reihen hat sich Bidens Vorgänger Donald Trump bisher am weitesten hervorgewagt. Doch innerhalb der Funktionsärskaste und an der Basis gibt es große Zweifel, dass der frühere Staatspräsident ernsthafte Siegchancen haben könnte. Und so sorgte die vermeintliche Ankündigung, dass Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence antreten wird, jüngst für mediale Aufmerksamkeit. 

Pence und der „nervöse Finger“

Wie es heißt, will der 63-Jährige bei den nächsten Wahlen für die Republikaner ins Rennen gehen. Pence habe bereits seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten für 2024 eingereicht, berichtete der Sender Sky News. Entsprechende Papiere seien bei der zuständigen Wahlkommission eingegangen – bei Twitter zirkulierten Screenshots. Berater von Pence widersprachen umgehend, und kurze Zeit später war die Nachricht in dem Kurzmitteilungsdienst wieder gelöscht. Ob einer der Kampagnen-Führer „nervöse Finger“ hatte oder Pence einem Streich zum Opfer gefallen ist, darüber gehen in den USA die Meinungen auseinander.

Kein großes Geheimnis ist allerdings, dass Pence, der Trump lange Zeit loyal gegenüberstand, später aber auf Distanz ging, eigene Ambitionen hat. Seit Wochen befindet sich der evangelikale Christ auf einer Buchpräsentation für sein neuestes Werk „So Help Me God“ (So wahr mir Gott helfe). Beobachter gehen davon aus, dass dieses Buch, das umfangreich beworben wird, der Vorbote zu der Verkündung der eigenen Präsidentschaftskandidatur sein könnte. Mit 63 Jahren ist Pence deutlich jünger als Biden und der 76-jährige Trump. Für ihn spricht sein staatsmännisches Auftreten und der landesweite Bekanntheitsgrad.

Ein „Trump mit Gehirn“

Doch es gibt auch Stimmen im republikanischen Lager, die einen kompletten Neuanfang ohne Gesichter der Trump-Ära fordern. Immer wieder fällt der Name des erst 44-jährigen Ron DeSantis. In den für die Republikaner eher glücklosen Zwischenwahlen war er der strahlende Sieger. Der Gouverneur von Florida galt lange als glühender Bewunderer von Trump, gibt sich aber im Gegenzug zu seinem Lehrmeister als konservativ und seriös. „Er ist Trump mit Gehirn“, sagen seine Berater. 

Allerdings gilt der Aufsteiger der „Grand Old Party“ vielen seiner Mitstreiter auch als kühler Intellektueller, der mit menschlichen Kontakten zur Basis fremdele. „Wahlkampf muss er noch lernen“, zitieren US-Medien seine Berater und spielen damit vor allem auf das parteiinterne Ausscheidungsrennen an. Trump hat jeden „Abtrünnigen“ bisher massiv unter Feuer genommen. Es gibt Zweifel, ob der 44-Jährige diesem standhalten könnte.