18.05.2024

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Folge 01-23 vom 06. Januar 2023 / Porträt / Ministerin Peinlich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-23 vom 06. Januar 2023

Porträt
Ministerin Peinlich
H. Tews

Der Posten des Verteidigungsministers ist seit jeher ein Schleudersitz. Doch Amtsinhaberin Christine Lambrecht hat zuletzt geradezu darum gebettelt, entlassen zu werden. Mit ihren Fauxpas-Momenten liefert sie Kabarettisten den Satirestoff quasi frei Haus: Da war ihr eitler Auftritt in Stöckelschuhen bei der Bundwehrtruppe in Mali, das private Foto ihres Sohnes in einem Dienst-Hubschrauber, die Hilfslieferung von 5000 Militärhelmen zur Verteidigung der Ukraine gegen Russland und zuletzt ihr peinliches Silvestervideo.

Juristisch, so redet sich die ausgebildete Rechtsanwältin heraus, sei das alles nicht zu beanstanden. Recht hat sie! Doch bei Amtspersonen kommt eben auch viel auf die Außenwirkung an. Der Lacher von Armin Laschet bei der Flutkatastrophe an der Ahr war juristisch belanglos, trotzdem kostete es ihn die Wahl zum Kanzler. Ähnlich empathielos war Lambrechts Silvestervideo auf Instagram, das sie inzwischen gelöscht hat. Darin erzählt sie draußen mit vom Wind zerzauster Frisur, dass sie wegen des Ukrainekriegs „viele, viele Begegnungen mit interessanten und tollen Menschen“ hatte, während ihre Worte vom Böllerkrach übertönt wurden. Ukrainer müssen sich davon verhöhnt fühlen.

Praktisch seit Amtsbeginn im Dezember 2021 steht die 57-jährige SPD-Politikerin, die der „Spiegel“ als „Null-Bock-Ministerin“ bezeichnete, in der Kritik. Die frühere Justiz- und Familienministerin unter Kanzlerin Merkel wäre unter Olaf Scholz lieber Innenministerin geworden, musste sich dann aber mit dem Verteidigungsministerium begnügen. Fachlich wären andere Kollegen geeigneter gewesen als die Verwaltungswissenschaftlern. Da aber dieses Amt aus Proporzgründen mit einem weiblichen SPD-Mitglied besetzt werden sollte, ging es an das politische Leichtgewicht aus Mannheim.

Zusätzlich im Nacken liegen Lambrecht die 100 Milliarden Euro, mit denen die Bundeswehr aufgerüstet werden soll. Bestellt hat sie bislang kaum etwas. Stattdessen ist die Bundeswehr unter ihrer Regie noch mehr zum Sorgenkind geworden, wie sich zuletzt beim Schützenpanzer Puma zeigte, bei dem von 18 Exemplaren kein einziger einsatzfähig war.