Seit Anfang des Jahres hat das Berliner Haus der Kulturen der Welt einen neuen Intendanten. Der aus Kamerun stammende Kurator und Professor an der Kunsthochschule Weißensee, Bonaventure Ndikung, ist Nachfolger von Bernd Scherer, der nach 16 Jahren altersbedingt ausscheidet. Das im Berliner Volksmund wegen seiner Muschelform als „schwangere Auster“ bezeichnete Haus der Kulturen, die ehemalige Kongresshalle, ist zugleich Ausstellungsort als auch intellektueller „Thinktank“ mit Diskussionsveranstaltungen und Lesungen. Unter der Leitung des 45-Jährigen dürfte das Haus der Kulturen zukünftig knallbunter, vielfältiger und antikolonialistischer werden. Und auch antisemitischer? Laut „FAZ“ wird Ndikung wegen einer früheren Nähe zur propalästinensischen Boykott-Bewegung BDS Hass auf Israel vorgeworfen. Nach der vergangenen Documenta dürfte auf Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die auch Aufsichtsratsvorsitzende des Hauses der Kulturen ist, ein weiteres antisemitisches Problem in der Kultur zukommen.