18.05.2024

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Folge 01-23 vom 06. Januar 2023 / Heilige drei Könige / Ein goldiges Trio / Am Dreikönigstag sammeln Sternenkinder Geld ein – Ihre biblischen Vorgänger brachten noch selbst Gold aus dem Morgenland mit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-23 vom 06. Januar 2023

Heilige drei Könige
Ein goldiges Trio
Am Dreikönigstag sammeln Sternenkinder Geld ein – Ihre biblischen Vorgänger brachten noch selbst Gold aus dem Morgenland mit
Silvia Friedrich

Am 6. Januar erinnern wir uns an die Heiligen Drei Könige. In der Bibel ist zu lesen, dass die Weisen aus dem Morgenland, die im Neuen Testament weder als Heilige noch als Könige bezeichnet werden und die durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt wurden, dem Jesuskind in der Krippe kostbare Geschenke wie Weihrauch, Myrrhe und Gold mitbrachten. Gold schenkte man Königen immer zum Zeichen ihrer Macht, das Jesuskind hat damit aber wohl eher weniger anfangen können. Aber, was ist das eigentlich: Gold?

Gold heißt lateinisch Aurum und gehört zur Gruppe der Edelmetalle. Edel deshalb, weil es einzigartige Eigenschaften hat. Es rostet nicht, ist unzerstörbar und außerdem sehr selten. Gold ist ein chemisches Element. Das bedeutet, es ist ein reines Metall, das nicht mit anderen Stoffen vermischt ist. Es ist das dehnbarste aller Metalle und sehr weich. Aus einem Gramm Gold kann man einen dünnen, drei Kilometer langen Draht ziehen. Deshalb nehmen Handwerker dieses Edelmetall zum Vergolden von Bilderrahmen. Auch größere Dinge verziert man gerne mit Blattgold. Hierzu wird Gold zu einer hauchdünnen Schicht ausgewalzt und der Gegenstand damit überzogen.

Gold gehört neben den Metallen Kupfer und Silber (auch chemische Elemente) mit zu den besten Strom- und Wärmeleitern. Deshalb benutzt man es auch in der Raumfahrt, der Medizin, in der Elektronik und sogar in Computern. 

Tief unter der Erdoberfläche befindet sich heißes, flüssiges Gestein, das Magma. Darin ist das geschmolzene Gold gut verteilt. Unsere Erdkruste besteht aus erkaltetem Magma. Deshalb kann man überall auf der Erde Gold finden. Allerdings ist das Metall im Gestein in so geringen Mengen vorhanden, dass man viele tausend Tonnen Steine zermahlen müsste, um ein winziges Stückchen Gold zu erhalten.

Manchmal hat ein Fluss durch die Kraft des Wassers das Gestein bereits zerstört und so das Gold schon herausgewaschen. So gab es im 19. Jahrhundert einen wahren Goldrausch in Kalifornien, als ein Mann zufällig im Sacramento-Fluss einige Stückchen Gold fand. Tausende Menschen folgten daraufhin dem Lockruf des Goldes, zogen an die Westküste Amerikas und schürften in den Flussläufen nach Gold. Doch Erfolg hatten sie kaum, und wenn, war das Gold schnell wieder verloren. Denn in den unbewohnten Gebieten gab es noch so gut wie gar nichts. 

Reich wurden diejenigen, die den Goldwäschern Essen und Trinken teuer verkauften. Ein Mann namens Levi Strauss, der aus Deutschland gekommen war und nun dort lebte, stellte rasch fest, dass die Goldsucher robuste Kleidung benötigten, die nicht so schnell in Fetzen herabhängen sollte. Aus Zeltstoff schneiderte er Hosen und verstärkte sie mit Nieten. Somit hatte er die Jeans erfunden, die wir alle noch heute in der Art tragen. 

Jeans werden die Sternsinger, die erst im 6. Jahrhundert die Namen Caspar, Melchior und Balthasar erhielten, allerdings nicht tragen, wenn sie am Dreikönigstag in katholischen Gegenden umherziehen und um Spenden bitten. Das wäre dann doch zu profan. Heute treten sie zumeist in orientalischer Kostümierung und mit einem Stern auf.