07.05.2024

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Folge 03-23 vom 20. Januar 2023 / Allenstein / Das Copernicus-Jahr hat begonnen / An Studentenwohnheim in Kortau soll ein lustiges Gemälde die Studenten an den großen Astronomen erinnern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-23 vom 20. Januar 2023

Allenstein
Das Copernicus-Jahr hat begonnen
An Studentenwohnheim in Kortau soll ein lustiges Gemälde die Studenten an den großen Astronomen erinnern
Dawid Kazański

In diesem Jahr jährt sich die Geburt des berühmten Astronomen Nicolaus Copernicus zum 550. Mal. Aus diesem Anlass wurde an der Wand des Studentenwohnheims Nr. 2 der Universität Ermland-Masuren in Kortau ein Wandgemälde zu Ehren von Copernicus angebracht. Das Bild des berühmten Astronomen soll positive Assoziationen mit der Universität von Allenstein wecken. Der Slogan über den Figuren, die den Astronomen verkörpern, lautet: „Wenn Copernicus heute in Kortau studieren würde ... Er soll die Vorstellungskraft des potentiellen Betrachters anregen“, sagte Małgorzata Śpiewak, Künstlerin des Projekts. „Würde Copernicus unser Uniradio hören? Würde er unsere Universitätsnachrichten lesen? Dies sind nur einige der Fragen, die uns vielleicht in den Sinn kommen, aber ich bin sicher, dass jedem von uns bei der Bildbetrachtung noch viele weitere einfallen.“

Copernicus wird nicht so dargestellt, wie es normalerweise von Denkmälern kennen. Der berühmte Astronom, Mediziner, Jurist und Theologe wird auf heitere Weise dargestellt. „Da wir die heutige Darstellung von Copernicus nur auf drei Ölgemälden aus dem 16. Jahrhundert gründen können, ist unsere Version für das 21. Jahrhundert ihr komplettes Gegenteil“, gab die Gestalterin des Mauergemäldes zu. „Wir wollten die Vision von Copernicus in Kortau so studentenfreundlich wie möglich darstellen, denn gerade Studenten prägen den Charakter von Kortau. Der Ideengeber des Wandbildes ist Bogusław Stec, der Kanzler der Universität, der ankündigte, dass im nächsten Jahr weitere Werke im Studentenviertel Kortau entstehen werden. 

Die Universität von Ermland und Masuren ist einer der Organisatoren des Copernicanischen Weltkongresses, der 2023 in Thorn, Krakau und Allenstein stattfinden wird. Die anderen Veranstalter dieses Ereignisses sind die Nikolaus-Kopernikus-Universität in Thorn, die Jagiellonen-Universität in Krakau und die Polnische Akademie der Wissenschaften. Eröffnet wird der Kongress am 19. Februar in Thorn, am 550. Geburtstag des Astronomen. 

Am 16. November 2022 nahm der Senat der Republik Polen einstimmig eine Resolution an, die das Jahr 2023 zum Jahr des Nicolaus Copernicus erklärt. Es sei daran erinnert, dass Copernicus auch Mitglied des Ermländischen Domkapitels und ein bedeutender ökonomischer Denker war. Im südlichen Ostpreußen führte er einen Teil seiner wissenschaftlichen Arbeiten und astronomischen Beobachtungen durch. Er war der prominenteste Bewohner der Burg von Allenstein. 

Copernicus widmete seine Zeit in Allenstein den Verwaltungsaufgaben, der Inventarisierung des Archivs des Kapitels und der ersten Bearbeitung der monetären Abhandlung, die in der Formulierung des Gesetzes mündete, dass „minderwertiges Geld höherwertiges aus dem Verkehr zieht“. In den Mauern der Burg von Allenstein schrieb er auch den Text des ersten Buches von „De revolutionibus...“ nieder – seines Lebenswerks. Eine astronomische Tafel – das einzige erhaltene Messgerät, das von dem großen Astronomen persönlich angefertigt wurde – blieb bis heute an der Wand des Kreuzgangs der Burg erhalten. 

Anlässlich der Planung zum 550. Jahrestag der Geburt von Copernicus unterzeichneten die Vertreter von Kirche, Kommunalverwaltung und Wissenschaft im April 2021 eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei der Organisation von Feierlichkeiten im südlichen Ostpreußen mit dem Ziel, des berühmten Astronomen zu gedenken und den Jahrestag würdig zu begehen.