Seit Jahren krempeln die Grünen systematisch die deutsche Gesellschaft um. Unter dem Vorwand, das Klima – wenn nicht gar die ganze Welt – retten zu wollen, treiben sie sowohl die etablierten Parteien der Mitte als auch die deutsche Wirtschaft vor sich her. Selbst Schwergewichte etwa der Automobilindustrie, die noch vor wenigen Jahren hämisch über die Partei der Lastenradfahrer spotteten, beteiligen sich heute eifrig am Umbau der deutschen Volkswirtschaft in eine „klimaneutrale Industriegesellschaft“. 

Das Faszinierende daran ist, dass die Grünen, obwohl sie bei der letzten Bundestagswahl 2021 mit gerade einmal 14,8 Prozent der abgegebenen Stimmen das beste Ergebnis ihrer Parteigeschichte einfuhren, heute nahezu 100 Prozent des Zeitgeistes bestimmen. Weder die sozialdemokratischen und liberalen Koalitionspartner noch die Union, die als die bundesrepublikanische Staatspartei schlechthin ein anderes Selbstvertrauen haben sollte, wagen einen ernsthaften Widerspruch. 

Ein wesentlicher Grund für den grünen Erfolg ist die jahrelange Vernachlässigung einer eigenen Grundsatzarbeit durch die Parteien der Mitte. Während die Grünen mit dem „Kampf gegen den Klimawandel“ ein Thema entwickelten, das sowohl die eigenen Anhänger als auch die Wähler mobilisierte, sind die etablierten Parteien meist sogar stolz darauf, tradierte Überzeugungen als „ideologischen Ballast“ abgeworfen zu haben und so bei Regierungsbeteiligungen besser anschlussfähig zu sein. 

Die Grünen hingegen gaben ihre ideologischen Ziele nie auf. Mittels außerparlamentarischer Vorfeldorganisationen, den NGOs, gelang es ihnen, auf immer weiteren Politikfeldern die Agenda zu bestimmen – bis die etablierten Parteien nur noch das nachplapperten, was die Grünen ihnen vorgaben. 

Genau hier liegt der Schlüssel für die Parteien der Mitte. Sie müssen wieder eigene Überzeugungen entwickeln und diese mutig in Debatten vertreten. Als Stütze mag ihnen dabei die Erinnerung daran helfen, dass 85 Prozent der Deutschen nicht grün wählen.