Böhmens Adel nach 1945
Düsseldorf – Die Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus widmet sich vom 2. Februar bis 22. April dem Adel aus Böhmen und Mähren nach 1945. In der Ausstellung „Kulturelle Brücken in Europa“ erzählt das frühere Haus des Deutschen Ostens in der Bismarckstraße 90 in Düsseldorf, wie es kam, dass im Laufe des 20. Jahrhunderts die Adeligen in den böhmischen Ländern nach und nach ihre zentrale Rolle in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diejenigen, die als Deutsche galten, enteignet und vertrieben. Von denjenigen, die sich als Tschechen betrachteten, flohen viele nach dem kommunistischen Umsturz 1948 aus dem Land. Wie ihre Landsleute mussten die Adeligen im Exil aus dem Nichts neue Existenzen aufbauen. Beleuchtet wird unter anderem das Leben und Engagement von Johanna von Herzogenberg, Nikolaus Lobkowicz, Karl Schwarzenberg, Pater Angelus Waldstein-Wartenberg oder der Familie Thun. Gezeigt werden Filme, Fotografien, Schriftstücke und Objekte aus Privatbesitz sowie aus Archiven und Museen, begleitet durch Erklärtafeln und multimediale Angebote. Die Schau ist zweisprachig deutsch-tschechisch konzipiert (www.g-h-h.de).tws