03.05.2024

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Folge 04-23 vom 27. Januar 2023 / Reiseabenteuer / Nahe und ferne Welten / Der Globetrotter Wolf Cropp erzählt in seinem neuen Buch unterhaltend und humorvoll über Erlebnisse auf seinen Reisen um die Welt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-23 vom 27. Januar 2023

Reiseabenteuer
Nahe und ferne Welten
Der Globetrotter Wolf Cropp erzählt in seinem neuen Buch unterhaltend und humorvoll über Erlebnisse auf seinen Reisen um die Welt
Uta Buhr

In seinem jüngst erschienenen Buch „Zwischen Hamburg und der Ferne“ lädt der bekannte Schriftsteller Wolf Cropp seine Leser auf eine Reise rund um die Welt ein. Leichtfüßig bewegt er sich zwischen der Hansestadt und zahlreichen Ländern auf der nördlichen und südlichen Halbkugel unseres Planeten. In insgesamt 24 Erzählungen gewährt er einen Einblick in sein abenteuerliches Leben, das ihn fernab der ausgetretenen touristischen Pfade nicht nur in die interessantesten, sondern häufig auch gefährlichsten Regionen führte. 

Ein kluger Fahrensmann sagte einst, einer der die Welt erkunden will, solle zuerst seine Heimat richtig kennenlernen. Folgerichtig beginnt der Autor seinen Erzählzyklus in seiner Vaterstadt Hamburg. Während „Kampfplatz Stadtpark“ von haarsträubenden Abenteuern Cropps mit seinen Spielkameraden nach Kriegsende in den Trümmern Hamburgs berichtet, führt die humorvolle Geschichte einer Seemannsbraut durch das Rotlichtmilieu St. Paulis. Das Fernweh wurde dem jungen Cropp bereits in die Wiege gelegt. Sein Großvater, der als Schiffsarzt alle fünf Kontinente bereiste, hatte in ihm die Lust auf Abenteuer in der blauen Ferne entfacht.

Im „Inselschreck“ verschlägt es den Autor nach Tahiti, wo er nach einer riskanten Fahrt auf einem Auslegerboot auf den Spuren des Malers Paul Gauguin wandelt. Als krasser Gegensatz zu diesem tropischen Paradies erweist sich „Pitcairn, die Insel der Meuterer“. Auf diesem felsigen Eiland suchte 1789 eine Handvoll gegen den autoritären Kapitän der „Bounty“ revoltierender Seeleute Schutz vor dem Zugriff der britischen Admiralität. Noch heute leben Nachfahren ihres Anführers Fletcher Christian auf Pitcairn. Meisterhaft verbindet Cropp hier Historie mit den heutigen Verhältnissen auf der Insel. 

Der Leser folgt dem Autor auf den Sambesi, in dem es von hungrigen Krokodilen wimmelt, begleitet ihn auf einer Exkursion in den Tschad und begibt sich auf eine Kreuzfahrt ins eisige Alaska. Voller Tücken ist die Tour de Force durch Thailand, die er für einen Freund auf der Suche nach dessen verlorenem Sohn unternimmt. Cropp erweist sich in jeder seiner Geschichten als grandioser Erzähler, der das Gefühl vermittelt, stets hautnah in die Handlung eingebunden zu sein. 

Mit „Zwischen Hamburg und der Ferne“  überreicht der Autor dem Leser einen bunten Blumenstrauß spannender, häufig mit einer Prise Humor gewürzter Erzählungen sowie – als Kontrastprogramm –manch verstörende Geschichte. Fazit: Sehr lesenswert.

Wolf Cropp: „Zwischen Hamburg und der Ferne“, Verlag Expeditionen, Hamburg 2022, gebunden, 491 Seiten, 20 Euro