Die Werkleiterin der Werkwoche strickt schon lange ihre Socken mit ostpreußischen Handschuhmustern. Hannelore Mosbacher hat im letzten Jahr das erste Mal die Werkwoche in Helmstedt geleitet und freut sich schon auf die diesjährige.
Socken kann man immer gebrauchen. Wer aber nicht stricken kann, sollte vorher üben. Einfache Rechtsmaschen, das Bündchen im regelmäßigen Wechsel eine Linksmasche, eine passende Ferse und fertig. Leider nein, denn Üben heißt nicht: Beim ersten Versuch schon ein Vollprofi sein. Es muss also ein Buch her. Der frechverlag gibt die Marke Topp-Kreativ heraus, unter der der Handarbeitstitel „Einzigartige Motivsocken stricken“ erschienen ist (Charlotte Stone: „Einzigartige Motivsocken stricken. Strickideen in Jacquardtechnik“, frechverlag, Gerlingen 2023, 176 Seiten, 25 Euro). Die angezeigten Socken sehen wirklich sehr hübsch aus; es gibt Blumen und Tiere, Oster- und auch Wintersocken, aber auch ganz ausgefallene Motive wie Chilischoten und Kaffeetassen. Zu jedem Sockenmotiv gibt es eine genaue Anleitung, man muss sie nur lesen können. Kann man sie lesen und hat den Dreh raus, wie man den Musterfaden mitführt und die Farbdominanz setzt, kann man sich auch an kompliziertere Muster heranwagen.
Grundsätzliches zum Stricken, mit Angaben über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Nadeln, die Auswahl der Wolle, eine Erklärung, was der Unterschied zwischen links und linksgeneigt ist oder wie man überhaupt anfängt, all das fehlt in diesem und auch in anderen Büchern. Dieses Grundwissen wird vorausgesetzt, dabei wird in den meisten Familien gar nicht mehr gestrickt, auch die Schule bietet im Fach Textiles Gestalten Stricken nicht an. Es bleibt die gute Schule Internet, genauer: YouTube. Hier findet man für jeden Wissenstand das richtige Video. Auch von der Werkwoche sind Videos über den Kanal der Landsmannschaft Ostpreußen abrufbar – allerdings nicht für Socken.
Während der Werkwoche sollte man für das Musterstricken bereits stricken können, denn die Werkleiterin Edith Werner hat ist schon gut damit ausgelastet, die Muster, Zählweisen und Fadenführung zu erklären, was ihr auch mit einer Engelsgeduld gelingt. Wer aber etwas handarbeitliches Geschick hat – Geduld gehört auch dazu –, gerne ausprobiert und eine hohe Frustrationsschwelle hat, der kann durchaus auch als Anfänger von dem großen Wissen der Werklehrerinnen profitieren; alle technischen Rückschläge macht dann das gesellige Miteinander und die herzliche ostpreußische Art wieder wett.
Die nächste Werkwoche wird in Helmstedt stattfinden vom 9. bis 15. Oktober. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze auf der Internetseite der Landsmannschaft Ostpreußen: www.ostpreussen.de.
