03.05.2024

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Folge 05-23 vom 03. Februar 2023 / Hinterpommern / Seebad Sorenbohm – „Freibad vom Zimmer aus“ / Das Seebad an der traumhaften Ostseeküste Pommerns lädt zum Besuch ein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-23 vom 03. Februar 2023

Hinterpommern
Seebad Sorenbohm – „Freibad vom Zimmer aus“
Das Seebad an der traumhaften Ostseeküste Pommerns lädt zum Besuch ein
Brigitte Stramm

An der endlosen Ostseeküste Hinterpommerns lagen die Seebäder wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Sorenbohm [Sarbinowo] gehörte zum Kreis Köslin und liegt zwischen Kolberg und Groß Möllen. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmalig im Jahr 1309: Das Kloster Dargun hatte Ritter Lubert Glasenapp zwei Hägerhufen auf Lebenszeit verliehen. 

Zu der Zeit lag das Fischer- und Bauerndorf etwa 1,5 Kilometer von der Küste entfernt. Im Jahr 1784 gab es in Sorenbohm 13 Vollbauern einschließlich des Schulzen, einen Halbbauern, einen Kossäten, 13 Büdner, zwei Wirtshäuser und insgesamt 32 Haushalte. Es gab eine Dorfkirche, die Gemeinde war seit der Reformation evangelisch. 1856 ersetzte ein Neubau die baufällig gewordene Kirche, für die aus dem alten Gebäude die Glocken und ein farbiges Glasfenster übernommen wurden. Ein Wappen und eine Unterschrift beziehen sich auf Bischof Martin Carith von Cammin und bezeugen dadurch, dass die Verglasung aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammt.

Das kleine Bauern- und Fischerdorf hatte besonders im Herbst und Winter mit den Urgewalten des Meeres zu kämpfen. Die Ostsee nagte immer wieder an der Küste. Daher entschloss man sich im Jahr 1910 den betroffenen Westteil des Dorfes mit einer Stein- und Betonufermauer zu schützen, die gleichzeitig Promenade ist. Richtung Osten ist der natürliche Schutz durch bewaldete hohe Dünen gegeben.

Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Badegäste nach Sorenbohm. Großstadtmüde Menschen entdeckten diesen ruhigen Ort für sich. Der berühmte Schauspieler Heinrich George, aus Stettin stammend,  besaß dort ein Sommerhaus, in dem sich vorwiegend seine Frau Berta und die Söhne Jan und Götz aufhielten, auch als Zufluchtsstätte vor den Bombenangriffen der Alliierten auf Berlin. George selbst war selten in Sorenbohm.

Heute finden die Urlauber, die vorwiegend im Sommer das jetzt zirka 500 Einwohner zählende Ostseebad besuchen, in dem fast ursprünglich gebliebenen Ort mit der Kirche als Mittelpunkt einige Ferienheime und Appartementanlagen und seit Kurzem auch attraktive Hotels und Restaurants.

Baumbestandene Feldwege und ein Rundweg laden zu Radtouren durch die reizvolle Landschaft Hinterpommerns mit interessanten Zielen ein.

Der Ausspruch „Freibad vom Zimmer aus“ stammt im Übrigen aus dem alten Pommern-Reiseführer von Martin Reepel, herausgegeben 1932, als Reprint im modernen Antiquariat zu erwerben.