Unmittelbare Nutznießer der Verwendung von Insekten zum Zwecke der menschlichen Ernährung innerhalb der Europäischen Union sind die vier Unternehmen SAS EAP Group mit Sitz im französischen Saint-Orens-de-Gameville, Fair Insects B.V. im holländischen Dongen, die Cricket One Co. Ltd in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) in Vietnam sowie die Ÿnsect NL B.V., deren Zen-trale in Ermelo in der niederländischen Provinz Gelderland liegt. Diese Firmen dürfen nun fünf Jahre lang exklusiv die „neuartigen Lebensmittel“ in Umlauf bringen. 

Dabei steht zu vermuten, dass sie allesamt nur als Türöffner für größere multinationale Unternehmen wie beispielsweise Protix dienen, das seit Oktober 2017 hinter Fair Insects steht. Darüber hinaus bieten sie Investoren, die über reichlich Risikokapital verfügen, vielfältige und vermeintlich attraktive Anlagemöglichkeiten. So finanzieren die in Singapur ansässigen Beteiligungsgesellschaften Corecam Capital Partners und Masik Enterprises die vietnamesischen Insektenfarmen von Cricket One mit hohen Summen, um – so heißt es offiziell – eine „nachhaltige Lösung für die wachsende globale Proteinnachfrage“ zu finden.

Allerdings werden solche Investoren sicherlich bald Branchenriesen wie BlackRock weichen müssen. Denn diese sind die Drahtzieher hinter der Initiative FAIRR (Farm Animal Investment Risk and Return, zu deutsch: Risiko und Rendite von Investitionen in Nutztiere), zu der sich große Banken, Investmentfonds und diverse Multimilliardäre mit einem Gesamtvermögen von über zwölf Billionen US-Dollar zusammengefunden haben. Deren Ziel besteht darin, die angeblichen Gefahren der konventionellen Tierhaltung aufzuzeigen und diese durch die Produktion von „alternativen Proteinen“ wie eben in Insektenfarmen einzudämmen. Das Ganze natürlich nur zu dem edlen Zweck, „die Menge der von der globalen landwirtschaftlichen Lieferkette emittierten Treibhausgase … zu reduzieren“. W.K.