Die Quote hat mal wieder zugeschlagen, und abermals erscheint ihre jüngste Ausgeburt noch ein wenig absurder als die Vorangegangenen. Ein Kulturzentrum im niederländischen Groningen hat die geplante Aufführung des Theaterstückes „Warten auf Godot“ überraschend untersagt. Dies meldet die „Frankfurter Allgemeine“. Das Stück, vor 70 Jahren in Paris uraufgeführt, gilt als Klassiker des modernen Theaters. Das Verhängnis: In „Warten auf Godot“ gibt es nur Männerrollen, die laut juristischer Verfügung des Autors Samuel Beckett (1906–1989) auch nur von Männern gespielt werden dürfen. Es gehe nicht an, dass Gruppen von Menschen ausgeschlossen würden, sagte eine Sprecherin des Zentrums der Deutschen Presse-Agentur. Nur Männer zum Casting der Männerrollen einzuladen, entspreche einfach nicht den Subventionsregeln ihrer Einrichtung. Der 26-jährige Regisseur des Stückes, Oisín Moyne, zeigt sich entgeistert. Er komme sich vor, als ob er „in einem absurden Traum gelandet“ sei. H.H.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-23 vom 10. Februar 2023
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