03.05.2024

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Folge 7-23 vom 17. Februar 2023 / Porträt / Wie Kai aus der Kiste

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 7-23 vom 17. Februar 2023

Porträt
Wie Kai aus der Kiste
H. Tews

In dem Kinderbuch „Kai aus der Kiste“ von 1926 sorgt ein Reklamewettstreit in Berlin dafür, dass besagter Kai einen begehrten Posten erhält. Wie Kai aus der Kiste ist bei der WiederAholungswahl in Berlin nun auch Kai Wegner gesprungen, wobei ihm geholfen hat, dass das linke Lager für sich selbst so viel Anti-Reklame auffuhr, indem es die Hauptstadt kaputtregiert hat. So bekam der volksnahe CDU-Mann den Wahlsieg auf das Silbertablett serviert (siehe Seiten 1 und 5).

Die Wahl hat er zwar gewonnen, aber ob Wegner den erhofften Posten als Regierender Bürgermeister übernehmen kann, steht mangels bereitwilliger Koalitionspartner in den Sternen. Vielleicht gelingt ihm ein Coup wie im Dezember 2019, als er die damalige Kulturstaatssekretärin Monika Grütters vom Amt als Berliner CDU-Landesvorsitzende regelrecht weggeputscht hatte. Damals revanchierte er sich dafür, dass sie ihn bei ihrem Amtsantritt drei Jahre zuvor vom Posten als Generalsekretär der Berliner CDU verscheucht hatte.

Den Spandauer Bezirkspolitiker, dem etwas Provinzielles anhaftet und der bei seinen öffentlichen Auftritten in der Berliner Presse spöttisch in die Nähe von Kleingartenbesitzern gerückt wird, sollte man nicht unterschätzen. Das quirlige urbane Hauptstadt-Flair mag ihm fehlen, doch die Bürgernähe ist dem 50-jährigen Versicherungskaufmann nicht abzusprechen. Wenn es um die marode Stadtverwaltung mit ihrem Terminstau geht oder gegen die links-grüne Verkehrspolitik, die zugunsten der Fahrräder die Autos ausbremst, oder um die gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Silvesternacht zwischen zumeist immigrantischen Krawallmachern und der Polizei, dann spricht Wegner eine klare Sprache, die bei vielen Berlinern gut ankommt.
Mit konservativen Ansichten grenzt sich Wegner dabei von der Bundes-CDU ab, die ihn bei den Wahlen nur wenig unterstützt hatte. Nachdem er von 2005 bis 2021 Bundestagsabgeordneter und baupolitischer Sprecher der CDU gewesen war, zog es ihn zurück zu seinen Wurzeln in der Stadt. Dort könnte dieser Kai noch oft für Überraschungen gut sein.