02.05.2024

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Folge 7-23 vom 17. Februar 2023 / Königsberg / Deutsche Villen in Maraunenhof vor der Rettung / Beide Häuser aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stehen unter Denkmalschutz – Leerstand seit 2011

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 7-23 vom 17. Februar 2023

Königsberg
Deutsche Villen in Maraunenhof vor der Rettung
Beide Häuser aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stehen unter Denkmalschutz – Leerstand seit 2011

In der Telman-Straße in Königsberg befinden sich neben dem deutschen Generalkonsulat zwei attraktive Gebäude. Es handelt sich um historische Villen im prestigeträchtigen Königsberger Stadtteil Maraunenhof. Beide Villen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts am Bismarckplatz, der heutigen Kreuzung von Telman- und Gogolstraße, errichtet. In den 1990er Jahren wurde ein Teil der Gebäude vermietet. Der ehemalige Bürgermeister der Stadt, Aleksander Jaroschuk, hat einmal gesagt, dass er sein erstes Büro in einem von diesen Häusern gemietet hatte.

Beide Gebäude sind als Kulturerbe von regionaler Bedeutung eingestuft worden. Im Jahr 2011 strich die russische Regierung jedoch eine der Villen wieder von der Liste der geschützten Stätten. Seitdem standen die Häuser über viele Jahre leer und verfielen zusehends.
Auf dem Gelände der Villen finden derzeit keine Arbeiten statt, obwohl  bereits Bauzäune aufgestellt wurden. Wer das eingezäunte Gelände betreten möchte, kann dies durch ein offenes Tor tun. Es fällt auf, dass regelmäßig Fahrzeuge auf das Gelände fahren. Die beiden Villen sind jedoch stark beschädigt.

Das Leningrader Bezirksgericht ordnete Anfang 2020 an, dass der Eigentümer die Villen konservieren und die Grundstücke einzäunen müsse. Ab 2021 waren beide Gebäude im Besitz von „Interlin“, einem in Moskau ansässigen Marktforschungsunternehmen. Im vergangenen Jahr gingen die Villen jedoch in den Besitz des Firma „KaliningradStroy LLC“ über. Vor Kurzem wurde bekannt, dass der Eigentümer plant, die beiden alten Herrenhäuser zu restaurieren. Ein Renovierungskonzept war bereits erstellt worden, doch die zuständigen Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege waren mit dem Inhalt unzufrieden. Nach Ansicht des Leiters der Dienststelle, Jewgenij Maslow, sah das Konzept zu drastische Veränderungen vor und muss daher nachgebessert werden. Nun könnten nach der Sanierung Wohnungen in den Häusern entstehen.
Jurij Tschernyschew