03.05.2024

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Folge 7-23 vom 17. Februar 2023 / Für Sie gelesen / Alltag im Museum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 7-23 vom 17. Februar 2023

Für Sie gelesen
Alltag im Museum
Silvia Friedrich

Der in Wien geborene Journalist Wolfgang Luef macht Museumsbesuchern mit seiner Buchreihe „Im Museum gewesen. Überall meine Familie gesehen“ oder „Im Museum gewesen. Überall meine Arbeit gesehen“ das Leben leichter. Man kann sich regelrecht vorstellen, wie der Autor in den Museen durch die Reihen der Gemälde ging, die Säle durchquerte und dabei auf seltsame Ideen kam. Was, wenn man die Meisterwerke großer Künstler anders interpretierte?

Mit seinen Büchern möchte Luef die Sichtweise auf Kunstwerke in unseren Alltag lenken. So fand er für zahlreiche Werke neue Titel, die zum Teil recht witzig daherkommen und mit Sicherheit den Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „Vom Stillen in der Öffentlichkeit über plötzliche Wutanfälle, Elterngeld-Bürokratie und Kita-Suche bis hin zum Leben mit rebellischen Teenagern, lassen sich Höhen und Tiefen des Elternseins in der klassischen Kunst entdecken“, meint der Verlag.

Eine hübsche Aufmerksamkeit für liebe Kollegen ist auch der kleine Band über den Alltag im Büro. Da wird unter anderem anhand verschiedener Bilder vergangener Jahrhunderte eine typische Weihnachtsfeier in einem deutschen Büro neu betitelt. Vielleicht ist es so manchem zu blasphemisch, Rembrandts, Tintorettos oder Corinths Darstellungen auf diese Weise zu „entweihen“, lustig ist es allemal.
Angenehmer und unbeabsichtigter Nebeneffekt dabei ist, dass man sich die Werke alter Meister noch einmal genauer anschaut, um zu erfahren, was die Künstler mit den Bildern sagen wollten. So hat das Ganze neben der humorigen Seite, die natürlich nicht jedermanns Geschmack ist, zusätzlich auch noch einen kleinen Lerneffekt.

Wolfgang Luef: „Im Museum gewesen. Überall meine Familie gesehen“ und „Im Museum gewesen. Überall meine Arbeit gesehen“, Yes Verlag, München 2022, gebunden, je 64 Seiten, 9,99 Euro


Aller guten Dinge sind grün

Der Karikaturist und Satireautor Bernd Zeller nimmt in seiner Cartoon-Sammlung „Furcht und Elend des grünen Reiches“ die Schrulligkeit und das Ansinnen der Grünen, bestimmen zu wollen, was für die Mehrheit gut ist, aufs Korn. Zeller stellt mit brillantem Witz ganz alltägliche Szenen in Schwarz-Weiß-Zeichnungen dar, in denen die Absurdität manch grünen Ansinnens zum Ausdruck kommt. MRK

Bernd Zeller: „Furcht und Elend des grünen Reiches“, Solibro Verlag, Münster 2021, gebunden, 99 Seiten, 20 Euro