29.04.2024

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Folge 08-23 vom 24. Februar 2023 / China / Führend bei der Cyber-Spionage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-23 vom 24. Februar 2023

China
Führend bei der Cyber-Spionage

Seit dem Aufstieg von Xi Jinping zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission im Jahre 2012 avancierten die Geheimdienste des Reiches der Mitte zu weltweit führenden Akteuren auf dem Gebiet der Cyberspionage, das heißt der Infiltrierung gegnerischer Computersysteme zum Zwecke der Informationsbeschaffung. Betrieben wird diese durch militärische Spezialeinheiten der Volksbefreiungsarmee, Spezialisten für Netzwerkkriegsführung im Ministerium für Staatssicherheit beziehungsweise Ministerium für öffentliche Sicherheit sowie „nichtstaatliche Kräfte“, sprich zivile Computer-Hacker. Nach Schätzungen der US-Geheimdienste gehören zur chinesischen Cyber-Truppe zwischen 50.000 und 100.000 Personen.

Einige der involvierten Gruppierungen sind mittlerweile auch namentlich bekannt. Das gilt beispielsweise für die in Schanghai stationierte Armee-Einheit 61398 alias APT 1 alias Comment Panda, die Gruppe Red Apollo alias APT 10 alias Stone Panda, welche einer Außenstelle des Ministeriums für Staatssicherheit in Tianjin untersteht, die vom selben Ministerium gesteuerte Hackertruppe APT 3 alias Gothic Panda und die in Peking sitzende Elderwood-Gruppe der Volksbefreiungsarmee.

Den US-Geheimdiensten zufolge waren die vier Teams für zahlreiche aufgeflogene Aktionen verantwortlich. So führte die Einheit 61.398 virtuelle Angriffe auf 141 Unternehmen in den Vereinigten Staaten durch, bei denen 2012 Geschäftsinterna von Firmen wie Coca-Cola oder dem Rüstungskonzern Lockheed Martin gestohlen wurden. Bei anderer Gelegenheit traf es Google, Yahoo und Adobe Systems. In diesem Fall erbeuteten die Chinesen unter anderem Passwörter für E-Mail-Konten von Menschenrechtsaktivisten. Und einmal infiltrierten die chinesischen Cyber-Krieger Computersysteme in nicht weniger als 103 Ländern, darunter auch am Standort der Exilregierung des Dalai Lama in Indien. W.K