29.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 08-23 vom 24. Februar 2023 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-23 vom 24. Februar 2023

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Baden-Württemberg

Vorsitzende: Uta Lüttich, Feuerbacher Weg 108, 70192 Stuttgart, Tel.:  0711 - 85 40 93, uta.luettich@web.de Geschäftsstelle: Haus der Heimat, Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, 2. Stock, Zimmer 219, Internet: www.low-bw.de

Gespräche mit Innenminister Strobl

Landesgruppe – BdV und Landsmannschaften im Gespräch mit Innenminister Strobl 

Am Mittwoch, 25. Januar, wurden der Vorsitzende des BdV-Landesverbandes Hartmut Liebscher, der Landesgeschäftsführer Richard Jäger und die Vertreter aus den einzelnen BdV- und LM-Organisationseinheiten von Thomas Strobl im Innenministerium begrüßt. 

Die Landsmannschaft Ostpreußen war durch die Vorsitzende Uta Lüttich und Helga Ruhnke vertreten. Die Gäste des Innenministers hatten an diesem Nachmittag die Gelegenheit, über die aktuellen und heimatpolitischen Themen des Vertriebenenverbandes zu berichten. Unter anderem ging es um den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Unterstützung der Flüchtlinge, die Lage der deutschen Minderheiten in der Repu-blik Polen, Beratungsangebote für Spätaussiedler und das Thema Digitalisierung und Jugendarbeit. Wichtige Gesprächsthemen waren auch die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Verbände und die drohenden Kürzungen der staatlichen Fördermittel gemäß Paragraph 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG). Die Vertreter und Vertreterinnen appellierten eindringlich für eine Fortsetzung der Unterstützungsleistungen. Innenminister Strobl versicherte, dass es auch nach der Neustrukturierung des Innenministeriums für die Jahre 2023 und 2024 keine Kürzungen der Fördermittel geben wird. Beide Seiten waren sich einig über die Wichtigkeit des Austausches und die lohnenswerte Kulturarbeit zur Erhaltung des Kulturerbes der Vertriebenen. Denn, „ohne die Vertriebenen“, so Thomas Strobl, „gäbe es unser Land nicht so wie es heute ist.“

Ostdeutscher Ostermarkt

Stuttgart – Sonnabend, 18. März, 10 bis 16 Uhr, Haus der Heimat, Schlossstraße 92: 14. Ostdeutscher Ostermarkt. In einer gemeinsamen Aktion von dem Jugendverband DJO-Deutsche Jugend in Europa, dem BdV-Bund der Vertriebenen Vereinigte Landsmannschaften und fast aller Landsmannschaften der deutschen Heimatvertriebenen und Aussiedler werden den Tag über an verschiedenen Ständen im Haus der Heimat in Stuttgart kulinarische Köstlichkeiten wie Königsberger Marzipan, ostpreußischer Bärenfang, schlesischer Mohn- und Streuselkuchen, Ostpreußischer Raderkuchen und vieles mehr angeboten. Darüber hinaus bieten die Aussteller verschiedene Literatur ihrer Heimatlandschaften, musikalische Raritäten und eine Ausstellung handwerklicher Kunst an, wie Ostereierbemalen der Siebenbürger Sachsen. Die Landesgruppe Ostpreußen ist wieder mit einem großen Stand ostpreußischer Handarbeiten vertreten. 

Im vierten Stock des Hauses der Heimat lädt die Bibliothek zur aktuellen Ausstellung „Ryszard Kaja: Polska 33 Prozent, Polnische Plakatkunst“. Öffnungszeiten der Ausstellung von 10.30 bis 15.30 Uhr.

Eine kleine Cafeteria rundet das Angebot ab, und bietet Möglichkeit zur Unterhaltung. Weitere Informationen erteilt: DJO-Deutsche Jugend in Europa e.V. Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart. Ansprechpartner ist Hartmut Liebscher, Telefon: (0711) 625138, E-Mail: hartmut@djobw.de


Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe, Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar, Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Königsberger Klopse 

Hof – Bereits um die Mittagszeit begrüßte Vorsitzender Christian Joachim dieses Mal die Mitglieder zur Monatsversammlung und einem gemeinsamen Essen. Zuerst gratulierte er den Geburtstagskindern der vergangenen Wochen und überbrückte danach die Wartezeit auf das Essen mit einem kleinen Exkurs in die kulinarische Welt der Heimat. Er hatte der Wirtin Sabine Knoll das Joachim‘sche Familienrezept für Königsberger Klopse überlassen. Diese werden auch als Saure Klopse oder Kapernklopse bezeichnet. Für die nach der ostpreußischen Hauptstadt benannten Hackfleischklopse sind eine helle Sauce mit Kapern charakteristisch. Das zu kleinen Klößen (= Klops) geformte Hackfleisch passt gut zu Salzkartoffeln. Andere leckere Gerichte aus der Heimat wie Nikolaikener Maränen, Königsberger Fleck und die vielen Quarkgerichte oder – ostpreußisch für Quark – „Glumse“ durften in dem Bericht nicht fehlen. Mit dem alltäglichen Frage- und Antwortspiel ostpreußischer Familien: 

„Hat‘s geschmeckt? – Ja!

Bist du satt? – Ja!

Willst du mehr? – Ja“, schloss Christian Joachim seine Ausführungen und wünschte allen einen guten Appetit. Jutta Starosta

Vortrag

Nürnberg – Dienstag, 28. Februar, 15 Uhr, Haus der Heimat, Nürnberg-Langwasser, Imbuschstraße 1 (gegenüber dem Ende der U1): „Gutshaus Knauten bei Preußisch Eylau“, hier lebte Martin Luthers Tochter Margarete.


Bremen

Vorsitzender: Heinrich Lohmann, Geschäftsstelle: Parkstraße 4, 28209 Bremen, Telefon (0421) 3469718

West- und Ostpreußentag

Bremen – Mittwoch, 1. März, 15 Uhr, Einlass ab 14.15 Uhr, Hotel Robben Grollander Krug, Emslandstraße 30, Bremen-Grolland (BSAG-Linien 1 und 8, Haltestelle „Norderländerstraße“): traditioneller Bremer West- und Ostpreußentag. Wir alle sind froh, dass die Einschränkungen, die uns aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen infolge der vielen Corona-Infektionen auferlegt waren, nun hinter uns liegen. 

Nach der Begrüßung besteht die Gelegenheit, Kaffee und Kuchen zu bestellen. Für die Veranstaltung gelten folgende ermäßigte Preise: Eintritt und Essen (Königsberger Klopse): 19 Euro, Eintritt und Essen (veganes Currygericht): 15 Euro. 

Anmeldung bei Barbara Richter, Telefon (0421) 405515, oder bei Dagmar Schramm, Telefon (04298) 698765. Beide Anschlüsse verfügen über Anrufbeantworter, auf denen Sie gegebenenfalls Ihren Namen und eine Rückrufnummern hinterlassen können. Sie können sich auch per E-Mail anmelden bei E-Mail: heinrichlohmann@gmx.de. Wir benötigen Ihre Anmeldung, da wir die erforderlichen Portionen im Voraus kostenpflichtig bestellen müssen. Da uns derzeit leider niemand für die Geschäftsstellenbesetzung zur Verfügung steht, ist in der Parkstraße 4 weiterhin keine Anmeldung möglich.


Hamburg

Erster Vorsitzender: Hartmut Klingbeutel, Geschäftsstelle: Haus der Heimat, Teilfeld 1, 20459 Hamburg, Telefon (0178) 3272152

Mitgliederversammlung und Heimatnachmittag

Elchniederung – Donnerstag, 23. Februar, 14 Uhr, Berenberg-Gossler-Haus, Niendorfer Kirchweg 17: Mitgliederversammlung und Heimatnachmittag. Gäste sind herzlich willkommen. Anmeldung bei Hartmut Klingbeutel unter Telefon (040) 444993 oder Mobil (0178) 3272152.


Hessen

Vorsitzender: Ulrich Bonk Stellv. Vorsitzender: Gerd-Helmut Schäfer, Rosenweg 28, 61381 Friedrichsdorf, Telefon (0170) 3086700

Vortragsreihe

Kassel – Donnerstag, 2. März, 15 Uhr, Landhaus Meister, Fuldatalstraße 140: „Liebes altes Lesebuch“. Schätze deutscher Dichtung, Teil II.

Monatstreffen

Wiesbaden – Für das erste Monatstreffen in diesem Jahr hatte Ilse Klausen ein „Glücks-Rezept“ parat mit dem endenden Fingerzeig: „Sei vorsichtig! Strebe danach glücklich zu sein.“ In den folgenden Gedichten „Lob der Heimat“ (Alfred Lau) und „Träume von der Heimat“ (Kurt Lippek), die Helga Kukwa in ihrem ostpreußischen Sprachklang vortrug, kamen Erinnerungen an die unvergessene Heimat auf. So auch beim Abspielen einer Tonaufzeichnung mit der Stimme von Agnes Miegel, als sie ihr ergreifendes Gedicht „Es war ein Land“ vortrug. CD-Wiedergaben mit Heimatliedern wie „Anke von Tharau“, „Wild wogt die See“ (Masuren-Lied), und „Abends treten Elche aus den Dünen“ fügten sich dann gut ein.

Im Rahmen seiner Berichte über bedeutende Ereignisse und Entwicklungen im Königsberger Gebiet informierte Vorsitzender Dieter Schetat unter anderem von der Einführung einer zahlungspflichtigen Einfahrt in den Badeort Cranz ab der Hauptreisezeit, weil das Verkehrsproblem und die Umweltbelastung dort erheblich zugenommen haben, vom 75-jährigen Jubiläum des Königsberger Schauspielhauses und der Erneuerung des sogenannten Öko-Pfades, der zur Sanddüne Epha führt, der höchsten Erhebung auf der Kurischen Nehrung. Weitere Informationen gab es zum seit 1986 unvollendeten und leerstehenden „Haus der Räte“ in Königsberg, für das nun eine Lösung gefunden scheint. Nach den Worten des Gouverneurs Alichanow soll der Bau demontiert werden, und an der Stelle der einstigen Schlossruine ein Park entstehen.

Der inzwischen im polnischen Teil der Frischen Nehrung gebaute Kanal zwischen den Ortschaften Pröbbernau [Przebrno] und Vogelsang [Skowronki] erweist sich zunehmend als Prestigeobjekt, weil durch die rund ein Kilometer lange Landzunge nur Schiffe von 100 Meter Länge, 20 Meter Breite und einem Tiefgang von 4,5 Meter fahren können. Doch so kleine Schiffe verkehren auf der Ostsee gar nicht. Deshalb halten Sachverständige das Projekt ökonomisch und biologisch für Unsinn.

Abschließend wähnte Schetat den Bericht des Königsberger Express Nr. 1/23, wonach zur 300. Wiederkehr des Geburtstags von Immanuel Kant ein neues Denkmal in Ostpreußens einstiger Hauptstadt geplant sei mit dem Ziel: „das Erbe des großen Philosophen den breiten Massen näherzubringen“, so der Rektor der Föderalen Kant-Universität, Alexander Fjodorows zum vorgesehenen Projekt.

Mit der lustigen, doch auch nachdenklichen Geschichte „Für alle, die vor dem Krieg geboren wurden“ brachte Ilse Klausen die Besucher zum Schmunzeln, auch als sie am Schluss meinte: „So viel haben wir kommen und gehen sehen – und uns gibt es immer noch.“ Mit der historischen Tonaufnahme „Heimat, deine Sterne“, gesungen von Wilhelm Strienz, klang der Heimatnachmittag aus. D.S.


Mecklenburg-Vorpommern

Vorsitzender: Manfred F. Schukat, Hirtenstraße 7 a, 17389 Anklam, Tel.: (03971) 245688

Ein Ostpreuße von Format

Anklam – Preußische Tugenden bedeuteten ihm viel: Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, mehr sein als scheinen, viel leisten – wenig hervortreten: Am 18. Februar wäre Medizinalrat Dr. Karl Nehls 100 Jahre alt geworden. Dem Verstorbenen war ein langes und erfülltes Leben beschieden. Im ostpreußischen Gumbinnen, der einst östlichsten deutschen Regierungsstadt, wurde er am 18. Februar 1923 geboren. Sein Vater war Veterinär, später Kreistierarzt in der Kreisstadt Pillkallen, ab 1938 Schlossberg. Karl Nehls besuchte hier das Gymnasium und machte 1941 das Abitur. Der Krieg zerstörte seine Heimatstadt fast vollständig. 

Das medizinische Studium von 1941 bis 1949 wurde wie bei vielen seiner Generation durch zwei Kriegseinsätze unterbrochen. Stationen des Studiums waren Königsberg, wo er 1944 noch an der 400-Jahr-Feier der Universität Albertina teilnahm; Breslau, wo er in kurze russische Gefangenschaft geriet, sowie Greifswald, wo er bereits als „Hausfamulus“ diente und bis 1965 als 1. Oberarzt der HNO-Universitätsklinik wirkte. Danach wurde er vier Jahre als Leiter der HNO-Abteilung des Krankenhauses mit Stadtambulanz in Riesa eingesetzt. Im November 1969 kam Nehls als Ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses nach An-klam – kein leichtes Unterfangen als Parteiloser unter den schwierigen politischen Bedingungen. Ihm unterstanden nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Poliklinik, der Jugendgesundheitsschutz sowie der gesamte ambulante Bereich des Kreises. Nehls war ein weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannter und geachteter Spezialist. Seine Verdienste fanden staatliche Anerkennung mit der Verleihung des „Medizinal-Rates“ bereits am 11. Dezember 1969 zum „Tag des Gesundheitswesens der DDR“.

Am 9. März 1991 war Nehls als namhafte und gestandene Anklamer Persönlichkeit unter den Gründungsmitgliedern, die die Landsmannschaft Ostpreußen in Anklam ins Leben riefen. Der passionierte Klavierspieler hat den Verband auf seine einmalige und unverwechselbare Weise geprägt. Wenn über 500 Ostpreußen beim Heimattreffen in Anklam ihre Hymne „Land der dunklen Wälder“ stehend sangen und Karl Nehls wie gewohnt am Flügel begleitete, war dies für die Gäste immer ein bewegender Augenblick. Lange Jahre wirkte er im Vorstand und wurde nach seinem Ausscheiden zum Ehrenmitglied ernannt. Nach der Wende besuchte er viermal die Heimat und sein Elternhaus, das von jenen Russen bewohnt wird, die 1945 Ostpreußen erstürmt haben. 1994 war es ihm vergönnt, an der 450-Jahr-Feier der jetzigen Immanuel-Kant-Universität in Königsberg teilzunehmen. Am 4. Februar 2012 wurde er nach langem Krankenlager heimgerufen, fast 89 Jahre alt.

Mit seiner Tochter Sabine Tiede und Familie gedenken viele Ostpreußen an Karls Nehls in großer Dankbarkeit und Wertschätzung – getröstet von der Hoffnung des christlichen Glaubens, die auch den Verstorbenen zeitlebens trug. Die Lücke, die er als Zeitzeuge hinterlässt, wird nicht zu schließen sein. Bleibend ist sein Vermächtnis und ein dankbares und ehrenvolles Gedenken. Manfred Schukat


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968

Monatsversammlung

Braunschweig  – Mittwoch, 22. Februar, 14 Uhr, Gaststätte Mahlzeit, Kälberwiese 13 a: Monatsversammlung.


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Klaus-Arno Lemke, Stellv. Vorsitzende: Dr. Bärbel Beutner, Arnold Schumacher Schriftführerin: Elke Ruhnke, Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Telefon (02964)1037, Fax (02964) 945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Jahreshauptversammlung

Düren – Mittwoch, 1. März, 17 Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Holzstraße 7a, 52349 Düren: Jahreshauptversammlung. Die Heimatabende der Gruppe Düren e.V. finden jeden ersten Mittwoch im Monat, 17 Uhr, Haus des Deutschen Osten, statt.

Gerda Wornowski


Sachsen

Vorsitzender: Alexander Schulz, Willy-Reinl-Straße 2, 09116 Chemnitz, E-Mail: alexander.schulz-agentur@gmx.de, Telefon (0371) 301616

Heimatnachmittag

Dresden – Mittwoch, 15. März, 14 bis 17 Uhr, Begegnungsstätte, Großenhainer Straße 96, 01127 Dresden: Treffen.


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Archäologische Forschung

Landesgruppe – Zum Preußentag der Landesgruppe Schleswig-Holstein wurde der promovierte Archäologe Christoph Jahn vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie Schleswig eingeladen, der zum Thema „Unter dem Sand des Samlands – Archäologische Forschung in Ostpreußen“ die Gäste des Preußentags mit vielen Fotos und Grafiken in die archäologische Geschichte des Samlands und darüber hinaus auch in Europa entführte. Sein Vortrag wird hier mit seiner freundlichen Erlaubnis abgedruckt: 

Unter dem Sand des Samlands – Archäologische Forschung in Ostpreußen

Das Gebiet Ostpreußens ist eine der fundreichsten archäologischen Landschaften Mitteleuropas. Das Königsberger Prussia-Museum beherbergte seit dem 19. Jahrhundert eine archäologische Sammlung von europäischem Rang. Vor allem die Grabungsaktivitäten der 1844 gegründeten Altertumsgesellschaft Prussia waren von zentraler Bedeutung für die archäologische Erforschung der Provinz. Der agrarisch geprägte Charakter Ostpreußens führte dazu, dass im 19. und frühen 20. Jahrhundert deutlich weniger archäologische Bodendenkmäler durch Straßenbau und die Industrialisierung zerstört wurden als im Westen des Deutschen Reichs. Auch die späte Christianisierung des Baltischen Raums, die erst mit dem Vordringen des Deutschen Ordens ab dem 13. Jahrhundert einsetzt, hat zu reichen archäologischen Hinterlassenschaften geführt, da hier umfangreiche heidnische Grabbeigaben – im Gegensatz zum westlichen Mitteleuropa – noch lange Zeit üblich waren. Die archäologischen Funde stammen überwiegend aus den zahlreichen frühgeschichtlichen Gräberfeldern, die nach Christi Geburt von den historisch belegten Aestii und Prussen angelegt wurden.

Die historisch einzigartigen Bestände des Prussia-Museums wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs auseinandergerissen und gingen teilweise verloren. Erst seit wenigen Jahren ist die Archäologie Ostpreußens wieder verstärkt zum Gegenstand der internationalen Forschung geworden. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin beherbergt einen großen Teil der erhaltenen archäologischen Bestände des ehemaligen Prussia-Museums, weitere Objekte der Sammlung liegen im Museum für Ermland und Masuren in Allenstein sowie im Museum für Geschichte und Kunst in Königsberg.

Seit den frühen 2000er-Jahren sind die Objekte der Prussia-Sammlung erstmals nach Kriegsende wieder für die archäologische Forschung zugänglich. Die wissenschaftliche Aufarbeitung wird vom Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin und dem Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig koordiniert. Die Arbeit mit den archäologischen Objekten ist bis heute wesentlich von dieser Verlagerungsgeschichte geprägt. Dabei wird versucht, die erhaltenen Funde wieder mit ihren dazugehörigen archäologischen Informationen zusammenzubringen. Durch die Verlagerung sind bei zahlreichen Objekten die Fundetiketten oder Beschriftungen verlorengegangen, sodass zunächst keine Informationen zum Fundort oder -kontext vorliegen. Diese Informationen sind grundlegend für die archäologische Auswertung. Es hat sich gezeigt, dass es mit Hilfe von erhaltenen Archivalien in verschiedenen europäischen wissenschaftlichen Institutionen in vielen Fällen möglich ist, den archäologischen Kontext der Objekte zu rekonstruieren und somit zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Auf diese Weise lassen sich auch die großen Errungenschaften der deutschen Forschung in Ostpreußen vor 1945 wiederentdecken.

Die Bewohner Ostpreußens standen während des 2. bis zum 13. Jahrhundert nach Christus auf mehreren Ebenen in einem vielfältigen Beziehungsgeflecht mit ihren baltischen Nachbarn, aber auch mit den Völkern Nord-, Ost- und Mitteleuropas. Die Prussen oder auch Pruzzen werden zum ersten Mal beim sogenannten Bayerischen Geographen des 9. Jahrhunderts als „Brusi“ genannt. Jenseits der Ostsee in Schweden, Norwegen und Dänemark lagen germanisch besiedelte Gebiete, deren Bewohner oft als Wikinger bezeichnet werden. Das Baltikum selbst grenzte im Norden an die Gebiete der Ostseefinnen, die zur großen finno-ugrischen Sprach- und Kulturgruppe gehören. Nachbarn der Balten waren aber auch die Slawen: Jenseits der Weichsel die Westslawen, unter denen das polnische Reich der Piasten und seiner Nachfolger den wichtigsten Faktor darstellte, während im ostslawischen Bereich die Fürstentümer der Kiewer Rus’ eine zentrale Stellung einnahmen. Ostpreußen und das Baltikum lagen und liegen somit bis heute – je nach Blickrichtung – stets an der Peripherie: am östlichen Rand Mitteleuropas, am südlichen Rand Nordeuropas und am westlichen Rand Osteuropas. Dies führte dazu, dass diese Region einer Vielzahl von Einflüssen unterlag, dabei aber insgesamt kulturell immer sehr eigenständig blieb.

Diese Eigenständigkeit sollte im 13. Jahrhundert ein Ende haben. Die Aufmerksamkeit der prussischen Stämme Ostpreußens war nach Westen gerichtet, denn sie sahen sich mit einem mächtigen Gegner konfrontiert: dem Deutschen Orden, der sukzessive die Landschaft seiner Herrschaft unterwarf. Die Prussen leisteten zusammen mit anderen Stämmen zwar in mehreren Aufständen erbitterten Widerstand, doch schließlich konnte sich der Orden durchsetzen. Ab dem Ende des 13. Jahrhunderts begann eine systematische herrschaftliche Durchdringung der eroberten Gebiete, die von mächtigen Burgen regiert wurden, die gleichzeitig moderne Verwaltungs- und Wirtschaftszentren darstellten. Von Anfang an hatte sich der Orden auch die Missionierung der heidnischen Prussen auf die Fahnen geschrieben, doch dürfte die erste Missionswelle des 13. Jahrhunderts nicht sonderlich nachhaltig gewesen sein, das Gros der Bevölkerung hielt offenbar hartnäckig an den heidnischen Glaubenstraditionen fest. Der Orden hatte zwar eines der fortschrittlichsten Staatswesen der damaligen Zeit geschaffen, aber die Dichte der organisatorischen Strukturen bezog sich zunächst vor allem auf Verwaltung und Wirtschaft.

Diese Beispiele zeigen das breite Spektrum archäologischer Fragestellungen, die mit den in Berlin erhaltenen Beständen der Prussia-Sammlung beleuchtet werden können. Die vor der endgültigen Zerstörung geretteten Archivalien und Objekte sind einzigartige Zeugnisse, die dazu beitragen, die reiche Kulturgeschichte des Ostseeraumes nachzuzeichnen. Ihre Dokumentation und Erschließung stellen daher einen wichtigen Baustein für die aktuelle und zukünftige Erforschung der Vergangenheit in dieser Region dar. Sie sind ein bedeutsames historisches Erbe, das gemeinsam von polnischer, russischer, litauischer und deutscher Seite bewahrt werden muss. 

Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 ist die Zusammenarbeit für unabsehbare Zeit unmöglich geworden. Dabei muss man sich bewusst machen, dass das russische Interesse an praktischen wissenschaftlichen Kooperationen schon vor dem Ukraine-Krieg stark abgenommen hatte. Die gemeinsame archäologische Forschung in Ostpreußen sieht nach zehn erfolgreichen Jahren wieder sehr schwierigen Zeiten entgegen. Christoph Jahn

Neues Museum, Bodestraße 1-3, 10178 Berlin, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr, vom 27. bis 29. März aus technischen Gründen geschlossen. Internet zu den Sammlungen online: https://sammlung.smb.museum/

Lichtbildervortrag

Burg auf Fehmarn – Dienstag, 14. März, 15 Uhr, Haus im Stadtpark: monatliches Treffen der Landsmannschaft Ost-, Westpreußen und Danzig mit Kapitän Tilman Hebekus aus Burg. Hebekus hält einen Lichtbildervortrag über seine „Abenteuer unter grünen Segeln“ mit der Dreimastbark „Alexander von Humboldt“. Gäste sind herzlich willkommen!

Vereinigte Landsmannschaften Flensburg e. V.

Flensburg – Terminänderung! Mittwoch, 8. März, 15 Uhr, TSB-Heim, Eckener Straße: Kaffeetafel mit Vortrag. Herr Jessen von der jüdischen Gemeinde setzt seinen Vortrag vom Vorjahr über „Jüdisches Leben in Flensburg“ fort.


Lötzen

Kreisvertreter: Dieter Arno Milewski, Am Forstgarten 16, 49214 Bad Rothenfelde, Telefon (05424) 4553; E-Mail: kgl.milewski@osnanet.de Stellvertreterin: Petra-Kathrin Karpowski, 22880 Wedel Geschäftsstelle und Heimatmuseum: Gudrun Marlies Christians, Sudetenlandstraße 18 H, 24537 Neumünster, Telefon: +49 152 2903 2268, E-Mail: KGL-info@web.de Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag von 9 bis 12 Uhr sowie Donnerstag und Freitag von 14 bis 17 Uhr. Während der Öffnungszeiten der Geschäftsstelle sind die Museumsräume geöffnet.

Neuer Vorstand

Neumünster – Am 11. Februar entschied die Kreisgemeinschaft Lötzen e.V. den neuen Vorstand, der für die Kreisgemeinschaft Lötzen e.V. bis zur Neuwahl im Jahr 2026 verantwortlich ist.

Erster Vorsitzender: Dieter Arno Milewski, Zweite Vorsitzende: Petra-Kathrin Karpowski, Schatzmeister: Thomas Timm, Beisitzer: Dieter Staack, Ulrich Babel und Manfred Tyminski.

Dieter Arno Milewski


Lyck

Kreisvertreterin: Bärbel Wiesensee, Diesberg 6a, 41372 Niederkrüchten, Telefon (02163) 898313. Stellv. Kreisvertreter: Dieter Czudnochowski, Lärchenweg 23, 37079 Göttingen, Telefon (0551) 61665

Kreisausschuss

Hagen – Am letzten Januarwochenende tagte der Kreisausschuss  unter dem Vorsitz der Kreisvertreterin Bärbel Wiesensee im Lycker Archiv. Zum Protokollführer wurde Gerdt Moucha, Ortsvertreter von Petzkau, ernannt. 

Neben vielen aktuellen Themen befasste sich der Kreisausschuss mit dem Inhalt des nächsten Hagen-Lycker Briefes, der Mitte Mai erscheinen wird. Außerdem wurde das Programm für das Lycker Treffen, das am 26. und 27. August in unserer Patenstadt Hagen stattfinden wird, festgelegt.


Mohrungen

Kreisvertreter: Ingrid Tkacz, Knicktwiete 2, 25436 Tornesch, Telefon/Fax (04122) 55079. Stellv. Kreisvertreterin: Luise-Marlene Wölk, Schwalbenweg 12, 38820 Halberstadt, Telefon (03941) 623305. Schatzmeister: Frank Panke, Eschenweg 2, 92334 Berching, Telefon (08462) 2452. Geschäftsstelle: Horst Sommerfeld, Lübecker Straße 4, 50858 Köln, Telefon (02234) 498365

Eiserne Hochzeit 

Dittersdorf – Am 25. Februar 2023 feiert das Ehepaar Hans und Sieglinde Gutt, geb. Rudatis, ihre Eiserne Hochzeit. Sie heirateten 1958 im verschneiten, wunderbaren Auer/Kreis Mohrungen und reisten wenige Monate später nach Geilenkirchen, wo sie heute noch in der Wiesenstrasse 4, leben.

Der Vorstand der Kreisgemeinschaft Mohrungen e.V. gratuliert ganz herzlich zu diesem besonderen Anlass und wünscht weiterhin Gesundheit und alles Gute.


Tilsit-Stadt

Stadtvertreter: Erwin Feige, Am Karbel 52, 09116 Chemnitz, Telefon (0371) 3363748. Mitgliederfragen: Bernd Polte, Stege 3, 19322 Abbendorf, Telefon (038791) 179873, E-Mail  : koljawanja@gmx.de

Nachbarschaftsgespräch

Eisenach – Freitag, 24. März, 14 Uhr, bis Sonnabend, 25. März, Haus Hainstein, Am Hainstein 16, 99817 Eisenach, 

Mitgliedertreffen

Lüneburg – Freitag, 19., bis Sonnabend, 20. Mai, Krone Bier- und Eventhaus, Heiligengeiststraße.

Erwin Feige, Stadtvertreter