Lettland, der mittlere der drei baltischen Staaten, ist zu jeder Jahreszeit ein ebenso attraktives wie günstiges Reiseziel. Besonders Liebhaber von Burgen und Schlössern kommen hier auf ihre Kosten, auch und vor allem in der kalten Jahreszeit. In den märchenhaften Ausflugszielen, deren deutsche Vergangenheit in vielen Fällen bis zurück in die Ordenszeit reicht, lässt es sich gut aushalten, denn drinnen ist es gut temperiert, und ein reichhaltiges gastronomisches Angebot wärmt den Körper zusätzlich von innen.
Die Burg Wenden ist der Kern der Stadt Cēsis, die sich im Mittelalter um die Anlage herum bildete. Sie hat zahlreiche Ereignisse miterlebt, und könnten ihre dicken Mauern sprechen, so könnten sie unter anderem von Kämpfen gegen russische, polnische und schwedische Heere berichten. Heutzutage werden in der Burg Erlebnisse angeboten, die Besucher für kurze Zeit in das Burgleben des Mittelalters entführen. Man kann nachts mit einer Laterne auf den Burgturm steigen und die Aussicht über die Altstadt von Cēsis genießen, geführte Rundgänge machen oder auch echte Familienabenteuer erleben, bei denen es interaktiv wird und man auch handwerklich gefordert wird.
Die Burg Treyden (Turaida) ist nicht nur ein Gebäude – zu ihr gehört ein Museumsreservat, das über 40 Hektar groß ist und voller Denkmäler, beeindruckender Gebäude, Kunstwerke und interaktiven Stationen ist, welche die Geschichte des Geländes seit dem 11. Jahrhundert erzählen. Man kann beispielsweise seine Geschicklichkeit beim Bogenschießen unter Beweis stellen oder eigenhändig Münzen und Glückshufeisen schmieden.
Am meisten Trubel herrscht auf dem Gelände jedoch jedes Jahr zur Sommersonnenwende am 21. Juni: Auf dem Dainu-Berg treffen sich dann zahlreiche Einheimische und Besucher und feiern mit verschiedenen Liedern und Tänzen – ein Spektakel, für das es sich lohnt, extra noch einmal nach Lettland zu reisen.
Das barocke Schloss Ruhendahl (Rundāle) trägt nicht umsonst den vielsagenden Beinamen „Versailles von Kurland“. Ähnlich wie das französische Pendant beeindruckt dieses Bauwerk bereits auf den ersten Blick mit seinem zehn Hektar großen französischen Garten, der symmetrisch angeordnet ist. Mit vielen Elementen aus weißem Marmor, idyllischen Bassins, einem Labyrinth und einem Lustwäldchen haben Besucher hier ganzjährig die Möglichkeit, Zeit zu verbringen und immer wieder Neues zu entdecken. Auch ein Amphitheater befindet sich in dem Garten – hier werden regelmäßig verschiedene Opern und Aufführungen inszeniert.
Das Schloss Neu-Mocken (Jaunmoku) wurde 1901 nach den Plänen des deutschen Architekten Wilhelm Bockslaff erbaut – dieser erhielt den Auftrag, für den damaligen Bürgermeister der Stadt Riga ein Jagdschloss zu entwerfen. Heraus kam ein architektonisches Meisterwerk, das neogotische Formen und Jugendstilelemente miteinander verbindet. Besonders sehenswert und wertvoll ist ein Ofen im Schloss, der mit einzigartigen bemalten Kacheln geschmückt ist, die Szenen aus Riga und der Umgebung zeigen. Und wer schon immer einmal in einem Schloss übernachten wollte, hat hier die Gelegenheit, sich in einem der Schlosszimmer des hauseigenen Hotels einzubuchen.
Auf einem grünen Hügel am Bīriņi-See befindet sich das rosafarbene gleichnamige Schloss Kolzen. 1860 erbaut, ist es heute ein beliebter Ort für Bankette oder Hochzeiten. Vor dem Schloss kann man in Pferdekutschen steigen, den Schlosspark mit seiner vielfältigen Flora und Fauna erkunden oder auch auf dem See eine Bootstour mit der Familie machen. Das Schlosshotel bietet ein Spa zum Erholen sowie ein ausgezeichnetes Restaurant. Egal, wie das Wetter ist, ein Ausflug zum Schloss Kolzen lohnt sich immer.kms/tws
deutschsprachige Reiseinformationen unter www.latvia.travel/de
