Streit um Flüchtigen
Potsdam/Berlin – Brandenburgs Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) ist nach der Flucht eines 64-jährigen Sexualstraftäters unter Druck geraten. Der von der Boulevardpresse als „Sadist von Nauen“ bezeichnete Täter war wegen Totschlags und mehrerer Sexualdelikte zu 14 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Nach der Verbüßung seiner Haft war der Mann 2017 in Brandenburg an der Havel in Sicherungsverwahrung gekommen. Am 15. Februar war ihm während eines begleiteten Ausgangs im Berliner Europacenter die Flucht gelungen. Die Fahndung der Polizei verlief bislang ohne Ergebnis. Im Brandenburger Landtag kritisierte Péter Vida, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, dass die Suche mit öffentlichem Fahndungsfoto erst am 17. Februar, also zwei Tagen nach der Flucht, begonnen habe. Vida stellte auch in Frage, ob eine Ausführung des Sicherungsverwahrten von Brandenburg an der Havel nach Berlin erforderlich gewesen ist. H.M.