05.05.2024

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Folge 09-23 vom 03. März 2023 / Kunstrückgaben / Bilder wechseln den Besitzer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-23 vom 03. März 2023

Kunstrückgaben
Bilder wechseln den Besitzer
H. Tews

In den Häusern der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) lichten sich die Bestände munter weiter. Die zu dem Berliner Museumsverband gehörende Neue Nationalgalerie hat sich jetzt von drei Gemälden getrennt und an die Erben des Breslauer Rechtsanwaltes Ismar Littmann restituiert. Der Kunstsammler war 1934 an den Folgen einer Verletzung gestorben, die er sich bei einem Selbstmordversuch aufgrund seiner Verfolgung durch die Nationalsozialisten zugezogen hatte.

Bei den Werken handelt es sich um „Die Ruhende“ (1911) von Max Pechstein, „Selbstbildnis“ (1925) von Wilhelm Schmid und „Doppelbildnis (Rabbi S. und Tochter)“ (1925) von Carlo Mense. Letzteres verbleibt dank einer Schenkung der Erben in der Neuen Nationalgalerie. 

Die Werke gehörten zu einem Konvolut von über 4000 Kunstwerken, die der Staat Preußen 1935 von der Dresdner Bank ankaufte und kurz darauf an die Staatlichen Museen zu Berlin übergab. Aufgrund fehlender Einkünfte hatten sich zuvor Littmanns Angehörige nach dessen Tod gezwungen gesehen, die Gemälde auf einer Auktion zu verkaufen. Da die SPK von einem „verfolgungsbedingten Vermögensverlust der Familie“ ausgeht, hat man die Werke jetzt restituiert.

Diese Rückgaben fügen sich in eine Reihe zahlreicher Kunstgegenstände ein, die in den vergangenen Monaten an frühere Besitzer restituiert wurden. Im Januar gab man eine Maria-Lactans-Statuette (stillende Muttergottes) aus dem 16. Jahrhundert zurück, und im Dezember begann das Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin mit der Rückführung von 514 Benin-Bronzen nach Nigeria (die PAZ berichtete).