05.05.2024

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Folge 09-23 vom 03. März 2023 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-23 vom 03. März 2023

Stimmen zur Zeit

Der US-amerikanische Völkerrechtler und Historiker Alfred de Zayas begründet im Magazin „Sezession“ (22. Februar) seine Einschätzung, dass die USA an einem langen Ukrainekrieg interessiert seien:

„Der militärisch-industrielle Komplex hat bereits Milliarden verdient. Auch die Gewinne der Ölindustrie erreichten 2022 astronomische Höhen. Selbst wenn Putin in der Ukraine bedeutende militärische Erfolge erreichen sollte, wird der Krieg nicht enden, weil die USA es nie zuließen, dass Selenskyj einer Friedenslösung nachginge. Der Krieg wird weiter eskalieren, bis alle erschöpft sind oder eine menschliche Fehlkalkulation oder Computerpanne zum Atomkrieg führen.“





Gabor Steingart drückt im „Focus“ (22. Februar) seine Enttäuschung über die Reden von Biden und Putin zum Ukrainekrieg aus:

„Beide Männer boten gestern ihren Zuhörern keine Idee vom Frieden, nur ein neues Kapitel im kriegerischen Narrativ. Sie wollen einander nicht mehr überzeugen, sondern beschädigen. Sie träumen nicht vom Frieden, sondern vom Sieg. Oder anders gesagt: Die Großen sitzen wieder am Spieltisch: Sie wollen nicht passen. Sie wollen pokern.“





Jonathan Meese, einer der wohl exaltiertesten Vertreter der aktuellen deutschen Kunstszene, sieht Deutschland an der Schwelle eines Epochenwechsels. Im Interview mit der „Welt“ (23. Februar) sagt er:

„Was wir erleben, ist reiner Zeitgeist – ein Intermezzo, das bald mit einem großen Knall beendet sein wird. Ich rate ab, sich dem Zeitgeist zu unterwerfen ... Die Zukunft hat mit dem, was wir gerade veranstalten und verhandeln, nichts zu tun. Die Zukunft lacht darüber nur ... Das sind kollektive Wahnvorstellungen. Die Mitläufer von heute wären die Mitläufer von damals gewesen, die sich heute ideologisch zusammenrotten, hätten es auch damals gemacht.“





Roland Tichy ist entsetzt über die wüsten Beschimpfungen gegen Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht wegen ihrer Friedensinitiative. Auf „Tichys Einblick“ (27. Februar)schreibt er:

„Wer in Deutschland nicht der Bundesregierung applaudiert, lebt gefährlich: Medien in ihrer neuen Rolle als Hilfspolizisten und Denunziationsportale können Existenzen zerstören. Ausgrenzung ist wichtiger als Argumente. Die Räume des Sagbaren werden immer enger.“





Wort der Woche

„Wir leben in einer von uns selbst verhängten und stets verschärften Zensur, das Wahrheitsministerium aus Orwells ,1984‘, das sind wir selbst.“

Matthias Politycki, Schriftsteller, Mitte Februar in einem vom „Hamburger Abendblatt“ organisierten Streitgespräch zum Thema Gender-Sprache