Die mittlerweile berühmte Londoner Detektei von Cormoran Strike und Robin Ellacott hat viel zu tun. Als eines Tages eine ungepflegte Frau bei Ellacott auftaucht und um ihre Hilfe bittet, kann sie den Fall nur ablehnen, denn mit Cybermobbing hat die Detektei keinerlei Erfahrung. Einige Tage später wird die abgelehnte Kundin jedoch erstochen auf dem Friedhof aufgefunden, und die Detektivin plagt das schlechte Gewissen. Die Ermordete war eine Entwicklerin der Kult-Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“, die auch ihren Partner Josh sehr berühmt gemacht hat. Wie sich herausstellt, wurde Edie im Internet mit Mord bedroht, der nun auch umgesetzt wurde.

Edies Agent beauftragt die Detektei, herauszufinden, wer die Drohungen ausgesprochen und schließlich den Mord verübt hat. Alle Personen, die mit der erfolgreichen Trickfilmserie zu tun hatten, werden befragt und teilweise beschattet. Die Ermittlung nimmt viel Zeit in Anspruch, und so können die beiden Detektive ihre privaten Angelegenheiten nur hintanstellen. 

Bei Ellacotts 30. Geburtstag kommen sich Robin und Cormoran nahe, aber im letzten Moment zieht Robin sich zurück. Nach diesem Vorfall ragt eine Mauer zwischen Strike und ihr, die sie in jahrelanger Zusammenarbeit langsam abgetragen hatten, aufs Neue wieder  auf. Sie haben sich verliebt, aber der Verstand blendet es aus, denn für Geschäftspartner kann das nur hinderlich sein.

Anstrengend zu lesen

Robert Galbraith, das Pseudonym der weltberühmten Schriftstellerin Joanne K. Rowling, scheint ein unbegrenztes Repertoire an Ideen in sich zu tragen. Sie beschreibt in „Das tiefschwarze Hertz“ auf 1349 Seiten einen Kriminalfall, der sehr viele Personen aufführt und der durch die im Buch abgedruckten Chats und Zeitungsausschnitte sehr anstrengend zu lesen ist. Die besten Stellen sind die, in denen die verschiedenen Meinungsauffassungen und die Gefühlswelt der beiden Romanhelden unabhängig voneinander offengelegt werden.

„Das tiefschwarze Herz“ ist der sechste Band der „Cormoran Strike“-Reihe. Die Kriminalfälle sind zwar alle in sich abgeschlossen, doch die Entwicklungen der beiden Ermittler Cormoran Strike und Robin Ellacott sind fortlaufend. So empfiehlt es sich, die vorherigen Bände „Der Ruf des Kuckucks“, „Der Seidenspinner“, „Die Ernte des Bösen“, „Weißer Tod“ und „Böses Blut“ vorher zu lesen. 

Robert Galbraith: „Das tiefschwarze Herz“, Blanvalet Verlag, München 2022, gebunden, 1349 Seiten, 26 Euro