In dem jahrelangen Rechtsstreit über Eigentumsfragen hat Georg Friedrich Prinz von Preußen, Oberhaupt des Hauses Hohenzollern, seine Klagen gegen den deutschen Staat zurückgezogen. Dies betrifft alle Forderungen auf Rückerstattung von Immobilien und Kunstwerken nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz von 1994. Mit diesem Schritt, so der Prinz in der vergangenen Woche in Berlin, wolle er „den Weg frei machen für eine unbelastete Debatte in der Geschichtswissenschaft zur Rolle meiner Familie im 20. Jahrhundert nach dem Ende der Monarchie“. 

Unabhängig von diesem Verzicht werde er „auch weiterhin öffentlichen Museen in ganz Deutschland Leihgaben aus unserer privaten Kunstsammlung auf Wunsch zur Verfügung stellen“. Sein Ziel sei es, die Hinterlassenschaften seiner Familie als gemeinsames Kunst- und Kulturerbe dauerhaft für die Öffentlichkeit zu erhalten. 

Zugleich erklärte Georg Friedrich, dass er sich wünsche, dass sich künftig der Fokus der Debatten über die Rolle seiner Familie im 20. Jahrhundert weniger auf den Ex-Kronprinzen Wilhelm richten würde und stattdessen die Vielfalt und Widersprüche innerhalb seiner Familie betrachtet würden. So habe es eben auch Familienmitglieder gegeben, die sich nicht mit dem NS-Regime gemein gemacht haben, etwa Prinz Friedrich Leopold von Preußen, der im Konzentrationslager Dachau interniert war, oder sein Großvater Prinz Louis Ferdinand. neh