08.05.2024

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Folge 11-23 vom 17. März 2023 / Heimatkreisgemeinschaften / Nach schwerer Krankheit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-23 vom 17. März 2023

Heimatkreisgemeinschaften
Nach schwerer Krankheit
Michael Meyer

Angerburg

Plötzlich und unerwartet starb am 9. Februar 2023 die Stellvertretende Kreisvertreterin der Kreisgemeinschaft Angerburg und Schriftleiterin des Angerburger Heimatbriefes Susanne Hagen im Alter von nur 59 Jahren. 

Susanne Hagen wurde am 27. Dezember 1963 in Detmold als zweite Tochter der Eheleute Tronje Hagen und Mathilde, geb. Tracht, geboren. Sie entstammte väterlicherseits einer Salzburger Familie, die ihren Ursprung in Arlhof im Salzburger Land hat und nach der Ausweisung einige Gutsbesitzer in Ostpreußen hervorbrachte. Ihr Großvater Benno kaufte im Jahre 1912 das Rittergut Numeiten im Landkreis Angerburg mit einer Größe von 575 Hektar. 

Landwirtin mit Salzburger Wurzeln in Angerburg

Im Landkreis Detmold verlebte Susanne Hagen ihre ersten Jahre auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, den ihr Vater Tronje Hagen gepachtet hatte. Als die Pacht auslief, gelang es ihrem Vater, einen Hof im Eydelstedt im Landkreis Diepholz in Niedersachsen zu erwerben. Hier war schon früh ihre Mitarbeit gefragt; in der Landwirtschaft, aber auch im Haushalt und in der Pflege von Angehörigen. Susanne Hagen erlernte später selbst den Beruf der Landwirtin. 1987 kam ihre Tochter auf die Welt. 1989 wurde die Landwirtschaft verpachtet, doch auch danach blieb ihr wenig Freizeit. Neben der Kindererziehung pflegte sie zuerst ihren Vater bis dieser 2013 starb und dann ihre Mutter bis diese 2020 verstarb. Auch wurden ihr zwei Enkelkinder geschenkt, um die sie sich stets liebevoll kümmerte. 

Dennoch brachte sich Susanne Hagen gesellschaftlich ein. Sie führte viele Jahre die Jagdgenossenschaft Eydelstedt als Jagdvorsteherin und übernahm 2001 den Sitz ihres Vaters im Kreistag der Kreisgemeinschaft Angerburg. 2003 erfolgte die Wahl in den Kreisausschuss und 2006 übernahm sie zusätzlich das Amt der Schriftleiterin des Angerburger Heimatbriefes. 35 Heimatbriefe gestaltete sie eigenverantwortlich mit Sorgfalt und großem Talent. Bereits 2010 wurde ihr Einsatz mit der Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Ostpreußen gewürdigt. 2011 wurde ihr das Amt einer stellvertretenden Kreisvertreterin übertragen, welches sie bis zum Schluss innehatte. 2014 nahm sie für ihr Wirken am Angerburger Heimatbrief den Angerburger Kulturpreis entgegen. Darüber hinaus setzte sie dem Stammsitz ihrer Familie, dem Gut Numeiten, ein Denkmal mit ihrem Buch „Numeiter Geschichten“. 

Einsatz für Familie und Gesellschaft

Am 9. Februar 2023 verstarb Susanne Hagen nach langer schwerer Krankheit im Krankenhaus in Vechta. Die Beisetzung fand am 20. Februar auf dem Friedhof Barnstorf statt. Die Pastorin stellte ihre Predigt unter den Satz „Denn unser Wissen ist Stückwerk“ aus dem ersten Korinther Brief 13, Vers 9 und sprach damit vielen der Trauergäste aus dem Herzen. Bis zuletzt wussten nur wenige, wie schlecht es um die Gesundheit von Susanne Hagen wirklich bestellt war. Und daher kam der Abschied so überraschend. 

Die Kreisgemeinschaft Angerburg und der Landkreis Rotenburg (Wümme) danken der Verstorbenen für ihr Bekenntnis und ihre Treue zur Heimat ihrer Vorfahren sowie ihr großes Engagement für Angerburg und Ostpreußen. Wir werden Susanne Hagen als besonders liebenswürdigen Menschen in Erinnerung behalten. Unsere Anteilnahme gilt ihrer Familie.