08.05.2024

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Folge 11-23 vom 17. März 2023 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-23 vom 17. März 2023

Leserforum

Baerbocks Trauma

Zu: Der Niveauverfall wird zum System (Nr. 9)

Dass Außenministerin Annalena Baerbock im Auswahlverfahren für den höheren diplomatischen Dienst die Prüfungen in Allgemeinwissen und Psychologie gestrichen hat, ist keineswegs verwunderlich. Sie hat uns ja tiefen Einblick in ihr eigenes Allgemeinwissen gewährt, dafür manchen Spott einstecken müssen und ist dadurch vermutlich zu der Erkenntnis gelangt, dass sie mit ihrem eigenen Wissensstand zwar Außenministerin werden, aber nicht in den diplomatischen Dienst eintreten kann. Das hat bei ihr anscheinend zu einer seelischen Kränkung geführt, zu einem Trauma, dass sie belastet.

Wie geht man gegen ein Trauma an? Dadurch, dass man die Ursachen erkennt und beseitigt. Folgerichtig wurde der Allgemeinwissenstest gestrichen, sodass man in absehbarer Zeit ein Absinken des Wissensniveaus im höheren diplomatischen Dienst erhoffen darf. Eine neue Diplomatengeneration dürfte also ihrer Außenministerin ebenbürtig werden. Die Ministerin aber wird sich künftig mit ihren Diplomaten auf Augenhöhe unterhalten können. Die Kränkung wäre geheilt, das Trauma verkraftet.

Edelbert Breu, Sulzbach-Rosenberg






zwei Sachverhalte zu 1848

Zu: Die Erschütterung der alten Welt (Nr. 9)

Herzlichen Dank für den Text, der mit großem historischen Verständnis und großer historischer Bildung die Ereignisse von 1848 dem Leser darstellt. 

Ich vermisse allerdings zwei Sachverhalte, die 1848 auch eine Rolle gespielt haben, aber im Hinblick auf die deutschen Ereignisse nicht so bekannt geworden sind. Das sind erstens die Bemühungen des tschechischen Historikers und Politikers Franz Palacky, die slawischen Völker gegen die Deutschen zu vereinigen und „urslawisches Land“ in Osteuropa zurückzufordern. Es ist der Beginn der polnischen und tschechischen antideutschen Politik im Hinblick auf die deutschen Siedlungsgebiete in Osteuropa. 

Und zweitens die Interessen des russischen Zarenreiches in Mitteleuropa. Als dem preußischen König von der Nationalversammlung die Kaiserkrone angeboten wurde, hat der Zar damit gedroht, in diesem Falle sofort in Mitteleuropa, das heißt in Deutschland einzumarschieren, es gab eben keinen starken deutschen Staat in der Mitte Europas, und das war eben das Problem der deutschen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert und auch schon vorher, so zum Beispiel im 17. Jahrhundert der Dreißigjährige Krieg.

Klaus Fleischmann, Kaarst






Macht um jeden Preis

Zu: Das Mullahregime hat keine Zukunft mehr (Nr. 9)

Es ist erfreulich, dass die PAZ nun auch Stellung bezogen hat zu den seit September vorigen Jahres anhaltenden Unruhen im Iran. Bundeskanzler Olaf Scholz, so der Autor, habe ganze sechs Wochen nach dem Beginn des Aufstandes gebraucht, um den Protest anzusprechen, aber auch die PAZ hat bisher über die Situation weitgehend geschwiegen beziehungsweise nicht berichtet.

Ich teile die Ansicht, dass das Mullahregime keine Zukunft mehr hat, teile aber ebenso die Einschätzung, dass der Zerfallsprozess längere Zeit anhalten könnte. Zwar verfügt heute Ajatollah Chamenei wie einst der Schah über eine ähnliche Macht, und doch musste letzterer nach wenigen Wochen kapitulieren. 

Allerdings gibt es dabei einen wichtigen Unterschied: Obwohl mehrere hochrangige Offiziere aus Polizei und Militär dem Schah empfahlen, massiv durchzugreifen und scharf zu schießen – denn erst wenn ein riesiges Blutbad angerichtet werde, sei Schluss mit den Demonstrationen –, antwortete der Monarch damals, er lasse nicht auf sein eigenes Volk schießen. Daher gewannen die Demonstranten bald die Überhand, und die Revolution war siegreich. 

Im Gegensatz dazu lassen die heutigen „religiösen“ Machthaber des Iran rigoros mit scharfer Munition auf die demonstrierenden Menschenmassen feuern und nehmen dabei eine große Zahl an Opfern in Kauf, denn diese sind es nach Ansicht der Mullahs nicht „wert“, länger in einem islamischen Staat zu leben. Deshalb besteht leider die Gefahr, dass die herrschende Clique in Teheran letztlich bereit sein wird, ihre Macht um jeden Preis zu sichern, und sei es über Berge von Leichen, bis „Grabesruhe“ eintritt. Man kann nur hoffen, dass die Weltgemeinschaft nicht tatenlos dabei zusehen wird.

Wolfgang Reith, Neuss 






Zum Klimakampf nach China

Zu: Der Perfekte Auftritt einer durchgeplanten Bewegung (Nr. 8)

Glauben die deutschen Bürger und Bürgerinnen wirklich immer noch daran, dass es bei Fridays-for-Future und Co. nur um das Thema Klima geht? Diese angeblich so „taffen“ Girls wollen Macht. Da wird auch vor kriminellen Handlungen kein Halt gemacht. Wenn man für ein solch wichtiges Thema etwas erreichen will, reicht ein magazinreifes Gesicht (wobei das ganz sicherlich auch eine Ansichtssache ist) allein nicht aus. Ebenso wenig wie permanent auswendig gelernte Phrasen. 

Wo sind die Ideen, auf denen sich eventuell etwas aufbauen lässt? Wie hat ein „Weltenretter“ einmal auf die Frage in einem Interview, ob er konkrete Vorstellungen für den Klimaschutz habe, geantwortet: „Das ist nicht unsere Aufgabe.“ Das ist doch wenigstens eine klare Aussage. Aber es ist beruhigend, dass es in unserem Land viele weibliche Jugendliche und junge Frauen gibt, die hier wesentlich besser aufgestellt sind, nicht solchen Vereinigungen angehören und alltagstauglich sind. 

Um immer wieder auf das Thema Klimaschutz hinzuweisen (zu Recht), bedarf es solcher Gruppierungen nicht. Da gibt es andere junge Menschen, welche die besseren Voraussetzungen haben. Diese weiblichen Bürger, die mit Zustimmung des Staates nicht regelmäßig zur Schule oder zur Uni gehen, sollen uns retten? Sie leben in einem Staat, der die „Klebeaktionen“ toleriert. Der Staat und diese weiblichen Bürger nehmen in Kauf, dass Artikel 2 Nr. 2 des Grundgesetzes bewusst ignoriert wird.

Diese „Postergirls“ beschweren sich schon heute darüber, wovon sie in 40 oder 50 Jahren leben sollen. Vielleicht von einer jämmerlichen Mindestrente. Für eine private Vorsorge werden sie vermutlich keine finanziellen Möglichkeiten haben. Es sei denn, sie sind Tochter von „Beruf“ oder haben anderweitige Gönner. 

Warum nehmen die Klimakämpferinnen diesen Kampf nicht in China, Russland oder in arabischen Ländern auf? Wenn es also bereits Aktivistinnen gibt, die Deutschland verlassen wollen, weil es ihnen zu eng geworden ist, werden sie nicht aufgehalten. Da wird sich dann herausstellen, ob sie alltagstauglich sind und auch kräftigen Gegenwind vertragen. 

Narzissmus: Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, gesteigertes Verlangen nach Anerkennung, und es wird großer Wert darauf gelegt zu imponieren. 

Heinz-Peter Kröske, Hameln 






Kampf um den Blumentopf

Zu: Die fragwürdige Haltung der Kriegsgegner (Nr. 9)

Die einen wollen Krieg, und die anderen wollen keinen Frieden. Wo und wann soll diese einseitige und einsilbige Ukraine-Politik letztendlich enden? Mit immer noch mehr Waffen und mit immer weiteren Sanktionen lässt sich mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit nie und nimmer ein Blumentopf gewinnen. Aber vielleicht will auch keiner diesen Blumentopf gewinnen, trotzdem muss irgendwann einmal, besser sofort, ein Kompromiss gefunden werden.

Klaus P. Jaworek, Büchenbach